Tag 3 – Schönau am Königssee bis Wasseralm – 09.08.2025
26,1 km / H 2040 m / R 1220 m
Da leider alle Hütten im Nationalpark ausgebucht sind und ich hier nicht wildzelten möchte, wird es spannend wo ich heute übernachten kann. Um halb 7 wache ich auf, baue mein Zelt ab und frühstücke noch mit Toni und Andi. Danach laufen Toni und ich bald los, aber bereits nach wenigen hundert Metern trennen sich unsere Wege, da er sein Handtuch vergessen hat und somit nochmal umdrehen muss.
Ich laufe direkt weiter, da ich heute eine deutlich längere Tour geplant habe als er. Schnell erreiche ich den Königssee und muss mich durch die Menschenmassen durchkämpfen, die alle auf eine Bootsfahrt warten. Danach geht es Recht entspannt durch den Wald nach oben.

Unterwegs komme ich am bekannten Malerwinkel vorbei und mache natürlich auch ein Bild.

Fortan geht es weiter durch den Wald und später auch immer häufiger durch Wiesen nach oben. Die meiste Zeit bin ich auf einem breiten Forstweg unterwegs.



Kurz vor der Carl von Stahl Hütte holt mich Andi nochmals ein, der ein ein Teil nach oben gefahren ist. Wir laufen zusammen zur Hütte und legen dort eine Mittagspause ein.

Danach geht es weiter in der warmen Mittagssonne nach oben zum Schneibstein auf knapp 2350 Metern, von wo aus wir einen traumhaften Blick auf die Umgebung haben.

Hier noch ein Gipfelfoto von uns beiden.

Nach einer kurzen Pause steigt Andi wieder ab, da er mehrere Nächte auf dem Campingplatz bleibt. Ich unterhalte mich noch kurz mit einer Parkrangerin. Sie meinte, dass ich natürlich nicht hier im Park wildzelten dürfe, aber ich könne es ruhig bei der Wasseralm versuchen, eine Übernachtung zu bekommen oder im Notfall ins Notlager ausweichen. Da ich noch fast eine komplette Tagesetappe von der Alm entfernt bin, mache ich mich schnell wieder auf den Weg.
Es geht bei weiterhin schönstem Wetter auf dem Grad entlang und ich bekomme immer wieder schöne Blicke auf den Watzmann und andere Berge der Umgebung.

Zwischendrin habe ich das Glück eine ganze Gruppe von Steinböcken zu erblicken.

Ich laufe weiter durch steinigen Gelände auf und ab und komme beim Seeleinsee vorbei.


Danach folgte ein weiterer Abstieg und bald finde ich mich wieder im Schatten von Bäumen wieder, wo das Laufen deutlich angenehmer ist.



Nach einem letzten Anstieg erreiche ich dann endlich die Wasseralm.

Der Wirt ist sehr freundlich und lässt mich im Notlager (der Gaststube) schlafen, falls bis heute keiner mehr absagen sollte. Ich esse eine Suppe und setzte mich zu zweit jüngeren Frauen, die mit ihrem Vater eine Hüttentour machen. Der Abend geht ganz witzig zu und später spielen wir noch etwas Karten, bevor wir dann um 10 Uhr schlafen gehen.
Tatsächlich bin ich nicht alleine im Notlager, da eine Gruppe von drei Männern ebenfalls nicht reserviert hatte. Wir schieben die Möbel in der Gaststube zur Seite und bekommen sogar noch Matten vom Personal, wodurch mir das Notlager tatsächlich lieber ist als das normale Lager, da wir weniger Leute im Raum sind. Danach schlafe ich dann auch schnell ein, da ich von der heutigen Wanderung doch ziemlich erschöpft bin. Immerhin habe ich 26 km mit über 2000 Höhenmeter im Anstieg und 1200 im Anstieg absolviert.
Tag 4 – Wasseralm bis Riemannhaus – 10.08.2025
22,1 km / H 1800m / R 1070m
Im Notlager habe ich gut geschlafen. Pünktlich stehen wir auf, packen unsere Sachen zusammen und räumen den Raum wieder auf, falls jemand hier frühstücken möchte. Da mir 17€ für das Frühstück zu teuer ist und ich reichlich Essen dabei habe, verabschiede ich mich noch kurz von meinen gestrigen Tischkameraden und mache mich dann auf den Weg, während die anderen ihr Frühstück verspeisen.
Ich laufe knapp 1 Stunde durch den Wald leicht bergauf und biegen zu einem kleinen Aussichtspunkt ab.


Dort mache ich mir Müsli und genieße noch eine Tasse Kaffee bei einem schönen Blick auf die Wallfahrtskirche des Königssee.

Danach mache ich mich wieder auf den Weg und es geht erst entspannt bergab und dann wieder etwas nach oben bis zum Kärlingerhaus, welches für einige Leute von gestern Abend bereits das Etappenziel sein wird. Ich dagegen trinke kurz ein Ski Wasser auf der Veranda und genieße den Blick auf den See vor mir und die dahinter liegenden Berge.

Es folgt ein steiler Anstieg und dann treffe ich auf die ersten Ausläufer des Steinernen Meers.


Ab hier nimmt die Vegetation immer weiter ab und die Landschaft wird zunehmend von Steinen und Felsen geprägt.


Immerhin ist der Weg äußerst gut markiert und wahrscheinlich würde ich selbst in dichtem Nebel den Weg zur Hütte finden.

Nach einem weiteren Anstieg erreiche ich dir Ingolstädter Hütte. Beim offiziellen Ziel der heutigen Etappe gönne ich mir ein Bergsteigeressen, welches heute Nudeln mit Tomatensoße ist.
Nach der Stärkung setze ich meine Wanderung vort und es geht durch die sehr beeindruckende Landschaft des Steinernen Meers.



Mittlerweile kann ich so gut wie kein grün mehr ausmachen und überall sind nur noch große Felsen zu sehen. Sehr interessant finde ich, wie deutlich Wasser, Schnee und Eis die Felsen geschliffen habe. Klare Rillen sind zu erkennen und teilweise sind die Felsen komplett glatt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit in der unnatürlich wirkenden Landschaft erblicke ich das Rimannshaus, das beeindruckend zwischen dem grauen Meer hervorsticht.

Dort angekommen, frage ich bei der Rezeption nach, ob es noch einen freien Platz gäbe, da ich sonst noch eine langen Anstieg absolvieren müsse. Die äußerst nette Dame hat zum Glück noch ein freies Bett in einem Mehrbettzimmer ausgemacht und somit kann ich hier bleiben und muss nach dem langen Tag nicht noch einen kräftezehrenden Abstieg absolvieren.
Da es in der Hütte keine Duschen gibt, wasche ich mich schnell ab und dann ist es auch schon Zeit für das Abendessen. Ich sitze bei zwei Gruppen von älteren Männern am Tisch und wir unterhaltend uns sehr ausgiebig über verschiedene Wanderungen, die jeder von uns bereits absolviert hat. Kurz nach 21 Uhr gehen wir dann alle auf unsere Zimmer und ich schlafe schnell ein.
Tag 5 – Riemannhaus bis Pfarrachhöhe – 11.08.2025
27,5 km / H 1880m / R 2110m
Auf der weichen Matratze habe ich sehr gut geschlafen. Pünktlich um 6 Uhr stehe ich auf und gehe frühstücken. Nach und nach machen sich alle auf den Weg. Somit ziehe auch ich wieder meine Schuhe an und laufe los.
Es geht direkt steil bergab und ich komme nur langsam voran. Der Abstieg ist zwar ziemlich steil, aber trotzdem ganz angenehm zu gehen. Die Aussicht vor mir ist wunderbar und es macht richtig Spaß den kleinen Pfad nach unten zu wandern.

Ab und an kommen mir Leute entgegen, die deutlich erschöpfter aussehen als ich, was mich bei dem langen Anstieg aber auch nicht wundert. Einige wollen anscheinend noch vor der Hitze des Mittags oben ankommen und sind daher sehr früh aufgebrochen.
Nach einer längeren Zeit im Fels, wechselt der Weg auf eine breite Schotterstraße, auf der es ziemlich rutschig ist und ich somit auch nicht schnell laufen kann. Erst als ich in den Wald wechsel, wird das Wandern angenehmer und ich kann das Tempo etwas anziehen.


Nach knapp 2,5 Stunden erreiche ich dann endlich Maria Alm.



Dort hebe ich bei der Bank Geld ab, gehe einkaufen und setzte mich längere Zeit in ein Café, um Bilder auf meinen Blog hochzuladen und meine Powerbank zu laden. Kurz nach 12 Uhr mache ich mich erneut auf den Weg. Vor mir liegt ein langer Anstieg, der mich knapp 1200 Höhenmeter weiter nach oben auf die Schwalbenwand bringen soll.

Obwohl der Weg häufig im Wald verläuft, gehe ich bei 30 Grad komplett ein und mache viele Pausen. Ich merke die langen Etappen der letzten Tage und freue mich riesig, als der Weg fur knapp 10 Minuten flach verläuft und ich mich etwas erholen kann. Bei etwa der Hälfte lege ich mich auf eine Bank und mache einen kurzen Mittagsschlaf.



Danach geht es weiter bergauf und bald verlasse ich den Wald, was das Problem mit der Hitze nicht gerade verbessert, aber immerhin etwas mehr Rundumsicht ermöglicht.

Blöderweise bin ich auch nur mit 1,5 Litern Wasser aus dem Tal aufgebrochen und muss mir das Wasser somit einteilen. Nicht besonders schlau von mir.
Gegen Nachmittag erreiche ich dann endlich die Schwalbenwand (2011m). Hier bekomme ich nochmals einen traumhaften Blick auf die Berchtesgadener Berge und sehe den markanten Sommerstein, von wo aus ich heute morgen aufgebrochen bin.

Nach einer kurzen Erholungspause laufe ich auf dem Grad weiter in Richtung Hundstein. Es geht immer wieder auf und ab. Der Weg ist wirklich traumhaft geführt und ich habe permanent einen wunderbaren Ausblick.



Die Sonne lässt am Abend auch etwas nach und somit macht das Wandern hier richtig Spaß. Da ich kein Wasser mehr habe und ich den kleinen Tümpeln nicht traue, laufe ich weiter bis zum Statzerhaus auf dem Hundberg.
Dort lasse ich mein Wasser auffüllen und trinke erstmal ein großes Ski Wasser und ein Bier. Ich unterhalte mich noch kurz mit einem jungen Paar aus Stuttgart, welches ebenso auf dem Weg von Salzburg nach Triest unterwegs ist, aber leider nicht bis zum Ende laufen kann.
Nachdem ich den Wasserhaushalt wieder aufgefüllt habe, setzte ich kurz nach 20 Uhr meine Wanderung fort. In den goldenen Stunden des Tages steige ich zum Hundsteinsee ab gehe weiter bis zur Pfarrachhöhe.


Dort finde ich einen schönen ruhigen und flachen Platz für mein Zelt. Ich koche mir mein Abendessen und verspeisen dieses, während vor mir die Sonne untergeht.

Gerade als ich in mein Zelt verschwinde und schlafen gehen möchte, kommen einige Pferde zu mir nach oben und sind sehr an meinem Zelt interessiert. Als eines der Pferde mein Zelt anknabbert reicht es mir und ich verschiebe mein Zelt nochmals einige Meter über den Zaun, neben dem ich mein Zelt aufgebaut hatte. Dort habe ich dann endlich meine Ruhe und gehe dann erschöpft in meinem Zelt schlafen.
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