¡Hola Espana! – Tag 74 bis Tag 77

Tag 74 – Ainhoa bis Herburu (25,5 km) – Dienstag 12.09.2023

Trotz Hotel hatte ich heute Nacht nicht wirklich gut geschlafen. Im Zimmer war es viel zu warm und die Klimaanlage zu laut, um sie die ganze Nacht laufen zu lassen. Trotzdem standen wir um halb acht auf und machten uns Frühstück. Dieses bestand heute aus einer Tasse Kaffee und einem Stück Schokoladenkuchen. Danach verließen wir die Unterkunft und liefen los.

Zu Beginn des Tages liefen wir längere Zeit durch den Wald. Bald trafen wir wieder auf die Soldaten vom Vortag und irgendwie liefen wir einfach mitten in der Truppe mit. Erst als diese an einer Wasserstelle Halt machten, hängten wir sie ab und liefen wieder alleine bis zum nächsten Ort.

Dort war anscheinend gerade ein Fest im Gange und überall waren kleinere Stände mit Essen und trinken. Auf dem Platz des Dorfes fand gerade ein Pelota Spiel statt. Da wir noch nie ein Spiel dieser im Baskenland weit verbreiteten Sportart gesehen hatten, entschieden wir uns einige Minuten zuzuschauen. Zuerst kauften wir uns in einem Supermarkt aber noch etwas zum Essen. Dann setzen wir uns auf die Tribüne und schauten dem Spiel zu, während wir unser gekauftes Essen verspeisten. Es war wirklich interessant, bei dem Spiel zuzuschauen. Nach einigen Minuten verließen wir den Platz aber wieder und setzen unsere Wanderung fort.

Nach dem Ort folgte wieder ein langer und steiler Aufstieg. Immer mehr Wolken zogen auf und bald sahen wir nur noch wenige Meter weit. Wir überquerten die Schienen einer Zahnradbahn und stiegen danach auf der anderen Seite des Berges wieder hinab. Außer dem Weg und einigen Pferden war über lange Zeit nicht viel zu sehen.

Bald zogen die Wolken wieder immer weiter nach oben und plötzlich bekamen wir tatsächlich das erste Mal das Meer zu sehen. Obwohl es noch in weiter Ferne lag, war es schön endlich das Meer im Blick zu haben. Wir machten eine kleine Pause, um die Aussicht zu genießen und danach liefen wir weiter den Berg hinunter. Bald waren wir wieder so tief, dass wir das Meer vor lauter Hügeln nicht mehr sehen konnten.

Kaum waren wir unten angekommen, fing es an zu regnen. Bei immer stärker werdendem Regen liefen wir zu einem Campingplatz und fragten dort nach einem Platz für unser Zelt. Zu unserer Überraschung teilte uns die Frau mit, dass es auf diesem Campingplatz keine Plätze für Zelt gäbe. Während wir uns fragten, wie es einen Campingplatz geben kann, welcher weder Stellplätze für Campingwägen, noch Plätze für Zelte hat, liefen wir bei strömendem Regen weiter zum nächsten Campingplatz. Dort bauten wir unsere Zelte auf. Da das Restaurant heute leider zu hatte, liefen wir zu einem nahegelegenen Bäcker, um dort unser Abendessen zu kaufen. Wir kauften Brot, ein Glas Bohnen und eine Dose mit vorgekochtem Essen. Als wir diese Dose auf dem Campingplatz dann öffneten, stellten wir fest, dass wir 4 in Fett eingelegte Entenschlägel gekauft hatten. Diese bereiteten wir dann auf meinem kleinen Campingkocher zusammen mit den Bohnen zu und verspeisten dann unser nobles Essen an einem trockenen Platz.

Als es später dunkel wurde, gingen wir bei strömendem Regen in unsere halbtrockenen Zelte zum Schlafen.

Tag 75 – Herburu bis Hondarribia (24,7 km) – Mittwoch 13.09.2023

Trotz des dauerhaften Regens hatte ich recht gut geschlafen. Nachdem wir die nassen Zelte eingepackt hatten, liefen wir bei leichtem Regen wieder los.

Zuerst ging es eine Weile durch den Wald, ehe die Landschaft dann hügeliger wurde. Bald liefen wir durch schöne Graslandschaften. Irgendwo zwischen den vielen Hügeln erreichte ich meinen nächsten Meilenstein. Mittlerweile hatte ich doch tatsächlich mehr als 2000 km hinter mir gelassen.

Als dann noch ein letzter Anstieg folgte, bei welchem ich regelrecht den Berg hochschlich, musste ich an die bisher zurückgelegte Strecke denken und wusste, dass ich nach diesem Berg endgültig zum Meer absteigen werde. Oben angekommen hatten wir dann wirklich einen schönen Blick auf das Meer und dessen Küste. An einem Felsen legten wir eine Pause ein und genossen die wunderbare Landschaft. Bei mittlerweile besserem Wetter kochten wir uns einen Kaffee und bestaunten die Umgebung, während über unseren Köpfen mehrere Adler kreisten.

Danach ging bergab und wir liefen weiter in Richtung Irun. In Hendaye erreichten wir das erste Mal das Meer und machten auf einer kleinen Bank erneut eine kurze Pause. Danach ging es über eine Brücke nach Irun. Somit überschritten wir also die Grenze und waren ab sofort in Spanien unterwegs.

In Hondarribia bauten wir unsere Zelte auf einem Campingplatz auf. Danach liefen wir in die Altstadt und von dort aus direkt zum Strand.

Nachdem wir ein paar Bilder gemacht hatten, liefen wir zuerst mit den Füßen durchs Wasser, ehe wir dann endlich im Atlantik schwimmen gingen.

Nach unserem kleinen Bad gingen wir noch in einem Restaurant essen. Heute gab es leckeren Oktopus. Da ich danach trotzdem noch Hunger hatte, kaufte ich mir in einem Dönerladen noch einen Yufka. Danach liefen wir dann zurück zum Campinglatz und gingen in unseren Zelten schlafen.

Ich freute mich sehr, dass ich heute direkt drei Meilensteine erreicht hatte. Neben meiner 2000 km Marke hatte ich nun endlich Spanien erreicht und konnte direkt im Atlantik schwimmen gehen. Insgesamt war es doch ein sehr tolles Gefühl zu wissen, dass ich nun tatsächlich von zu Hause aus zum Atlantik in Spanien gelaufen bin.

Tag 76 – Hondarribia bis San Sebastian (24,2 km) – Donnerstag 14.09.2023

Vom Campingplatz aus machten wir uns heute auf den Weg nach San Sebastian. Es ging direkt steil bergauf und bald hatten wir einen schönen Blick zurück. Da der Weg heute für lange Zeit über den Kamm des Berges führte, hatten wir immer wieder eine schöne Aussicht zu bestaunen. Neben der beeindruckenden Landschaft bekamen wir heute auch wieder mehr Pilger zu sehen als in den letzten Tagen.

Später liefen wir längere Zeit durch den Wald bergab und als wir unten angekommen waren, durfte ich das erste Mal auf meiner Reise ein Fortbewegungsmittel nutzen und musste nicht selber laufen. Mit einer sehr kleinen Fähre überquerten wir mit anderen Pilgern das Wasser und setzen auf der anderen Seite unsere Reise fort.

Dort ging es dann nochmals eine anstrengende Treppe hinauf in den Wald. Zwischendrin öffnete sich der Wald immer wieder und somit hatten wir auch von oben aus immer wieder eine schöne Aussicht zu genießen. Kurz vor dem Ende unserer heutigen Tour bekamen wir noch einen schönen Blick auf die Stadt San Sebastian mit ihrem bekannten Sandstrand.

Heute checkten wir in einem Hostel in der Stadt ein. Dort zogen wir schnell unsere Badehosen an und liefen direkt zum Strand, um dort ein bisschen schwimmen zu gehen. Nach einiger Zeit im Wasser gingen wir wieder zurück zum Hostel, duschten dort und tranken im Innenhof noch gemütlich ein Bier.

Danach aßen wir in einem Italiener eine Calzone mit Garnelen und tranken ein bisschen Wein. Nach dem Essen war es dann auch schon fast wieder Zeit zum Schlafen und somit kehrten wir in das Hostel zurück.

Tag 77 – San Sebasitian bis Zarautz (20,8 km) – Freitag 15.09.2023

Durch die Schlafkabinen im Hostel konnte ich trotz der anderen Leute im Zimmer gut schlafen. Nachdem wir ausgecheckt hatten, kauften wir in einem Supermarkt ein. Danach holten wir uns noch ein kleines Frühstück bei einem Bäcker und aßen diesen auf einer Bank. Als wir fertig waren, liefen wir zuerst am Strand entlang durch die Stadt, ehe wir diese mal wieder durch einen steilen Anstieg verließen.

Auf dem heute sehr einfach zu laufenden Weg überholten wir immer wieder kleinere Gruppen von Pilgern. Die meiste Zeit führte der Weg heute über kleinere Auf- und Abstiege durch Gebüsch oder Wald. Viele Stellen mit Meerblick gab es leider nicht und daher liefen wir auch fast ohne Pausen den Morgen hindurch. Zur Mittagszeit kamen wir in einem kleinen Ort mit Hafen an. Dort aßen wir in einem Lokal Steak mit Pommes und machten eine kleine Pause. Um meine Sprachkenntnisse ein bisschen zu trainieren, verlangte ich die Rechnung auf Spanisch, was mir auch direkt gelang.

Wir liefen weiter durch Wald und kamen schon bald an unserem heutigen Etappenziel an. Kurz vor Zarautz bauten wir unsere Zelte auf einem Campingplatz auf. Da wir heute nur eine sehr kleine Tour hatten und somit früh am Campingplatz waren, machte ich einen kurzen Mittagsschlaf. Danach liefen wir noch ein paar Minuten an die Küste und schauten für einige Minuten auf das Meer.

Als wir wieder zurück waren, nutze ich die Zeit, um an meinem Blog zu schreiben, während Tobias noch an den Strand ging.
Am Abend folgte dann das übliche Programm und dann gingen wir schlafen.

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