Jakobsweg 2023 – Mein Abenteuer auf dem Camino de Santiago

Im Jahr 2023 entschloss ich mich, meinen eigenen Jakobsweg (Camino) zu gehen – aber nicht einfach irgendeinen Abschnitt, sondern ganz traditionell von zu Hause aus. Deshalb kündigte ich meinen Job, packte meine Sachen und machte mich am 1. Juli 2023 auf den Camino de Santiago – von meiner Wohnung in Deutschland bis nach Santiago de Compostela.

In insgesamt 4 Monaten legte ich 2986 km zu Fuß zurück. Der Camino führte mich durch mehrere Länder und bot zahlreiche unvergessliche Momente auf diesem spirituellen und abenteuerlichen Weg. Auf dieser Reise erlebte ich nicht nur atemberaubende Landschaften, sondern auch persönliche Herausforderungen und Inspiration.

Der Jakobsweg ist weltweit bekannt für seine spirituelle Bedeutung, historischen Orte und die Möglichkeit, sich selbst zu finden. Jeder Schritt auf dem Weg von Deutschland bis nach Santiago war ein bedeutender Moment dieser besonderen Reise.

Folge mir auf meinem Camino de Santiago und erlebe mit mir, was diesen Wanderweg zu einer der beliebtesten Pilgerstrecken der Welt macht.

Übersicht

  • Name: Jakobsweg
  • Länder: Deutschland, Schweiz, Frankreich, Spanien,
  • Länge: 2986 km
  • Höhenmeter: einige
  • Schwerigkeitsgrad: einfach
  • Etappen: 114
  • Reisezeit: Sommer

Die Route

Im Gegensatz zu vielen anderen Pilgern, startete ich meinen Camino ganz traditionell von zu Hause aus und hatte somit keine lange Anreis zu absolvieren. Von meiner Wohnungstür in Jöhlingen, ging es für mich in einer Etappe bis nach Ettlingen, wo ich das erste Mal auf den offiziellen Jakobsweg treffen sollte. Von hier aus folgte ich der Beschilderung mehr oder weniger bis nach Santiago de Compostela und bewanderte dabei viele verschiedene Caminos. Folgend habe ich euch die einzelnen Wege aufgelistete und kurz beschrieben, wie lange ich auf diesen unterwegs war.

Hier noch ein Bild von meinem Aufbruch:

Ich mache mich auf den Weg nach Santiago de Compostela.

Badischer Jakobsweg

Der Badische Jakobsweg ist ein etwa 300 Kilometer langer Pilgerweg, der von Lauderbach im Norden Badens bis nach Breisach am Rhein führt. Für mich begann die Reise auf diesem Jakobsweg in Ettlinge, wo ich das erste Mal auf die Jakobsmuschel traf, die mir fortan den Weg nach Santiago de Compostela zeigen sollte. Ich folgte dem badischen Jakobsweg immer weiter in Richtung Süden bis ich dann bei Breisach tatsächlich auf den Rhein traf. Da ich meinen Weg aber durch die Schweiz fortsetzen wollte, bog ich hier ab und machte mich auf den Weg zum nächsten Jakobsweg.

Basel – Jura – Drei Seen Weg

Nach meinem ersten Grenzübertritt stand ich dann bereits in Basel in der Schweiz. Von hier aus, wanderte ich auf dem Drei Seen Weg die knapp 376 km durch das schöne Jura Gebierge durch die Schweiz. Es ging immer mal wieder leicht auf und ab und ich kam an den drei großen Seen Bielersee, Murtensee und dem Genfersee vorbei, welche teilweise schöne Plätze für ausgiebige Bäder boten. Der Weg selbst endet eigentlich in Curtilles, aber von hier aus wanderte ich am Genfersee einfach weiter bis nach Genf.

In Genf angekommen, endete nicht nur meine Reise auf dem Drei Seen Weg, sondern auch meine Wanderung in der Schweiz. Hier überquerte ich erneut die Grenze und pilgerte von nun an in Frankreich weiter durch die Landschaft.

Via Gebennensis

In Frankreich angekommen, ging es führ mich auf der Via Gebennensis weiter in Richtung Westen. Der Pilgerweg entspricht hier weitestgehend auch dem GR65, wesshalb die Wegmarkierung an vielen Stellen auch rot und weiß, anstelle der klassichen Jakobsmuschel ist. Dieser Markierung folgte ich immer weiter bis nach Le Puy-en-Velay.

Via Podiensis

In Le Puy-en-Velay starteten viele französische Pilger ihren eigenen Jakobsweg und somit war ich ab hier nicht mehr alleine unterwegs. Deutlich mehr Menschen liefen zusammen mit mir und es ergaben sich etliche interessante Gespräche. Die Anzahl der Pilgerunterkünfte stieg ab hier ebenfalls deutlich an und so saß ich das ein oder andere Mal mit anderen Pilgern zusammen beim Abendessen und genoss die Gesellschaft bei einem Glas Wein.

Über die traumhafte Kleinstadt Conques lief ich weiter bis nach Cahors, wo viele Pilger ihren französischen Jakobsweg beendeten. Mit einigen anderen Leuten zusammen, wanderte ich aber weiter bis nach St. Jean Pied-de-Port an der Grenze zu Spanien. Hier verließ ich den Jakobsweg für eine kurze Zeit und wanderte im französischen Baskenland durch die Pyrenäen wieder in den Norden bis nach Hendaye und überquerte dort die Grenze nach Spanien, um in Irun wieder auf einen der bekannteren Caminos zu treffen.

Camino del Norte

In Irun startete ich mit dem Camino del Norte einen der bekanntesten Caminos der Welt. Von hier aus ging es für mich lange Zeit an der traumhaften Nordküste Spaniens. Zuerst ging es durch die baskischen Städte San Sebastian und Bilbao und dann weiter an der Küste entlang bis nach Gijon. Immer wieder lief ich dabei über Stunden direkt über den Sand der traumhaften Strände dieser Region. In Gijon bog ich dann aber von der Küste ab und wanderte zuerst nach Oviedo, wo ich dann den Camino del Norte auch schon wieder verlassen sollte.

Camino Primitivo

Als letzten Abschnitt meiner Reise hatte ich mir den Camino Primitivo, den ältesten Camino der Welt, herausgesucht. Von Gijon aus ging es für mich durch das Kantabrische Gebierge weiter in Richtung Santiago de Compostela. Der Weg war zwar anstrengeder als die anderen Wege, aber mittlerweile war ich das Wandern so gewöhnt, dass mir die Anstiege kaum etwas ausmachten und ich die schöne Landschaft wirklich genießen konnte.

Ankunft in Santiago

Nachdem ich vor etwa 4 Monaten, genauer gesagt vor 110 Tagen, von zu Hause aus aufgebrochen war, erreichte ich dann tatsächlich mein lang ersehntes Ziel Santiago de Compostela. Der Anblick der Kathedrale war wirklich magisch, auch wenn ich bei strömendem Regen in die Start einmarschierte. Von meiner Wohnungstür bis hier her, habe ich 2896 Kilometer absolviert und dabei so viele verschieden Landschaften gesehen und etliche freundliche und interessante Menschen getroffen. Das Gefühl, hier endlich angekommen zu sein, war wirklich magisch.

Florian Höhn vor der Kathedrale von Santiago de Compostela.
Florian Höhn vor der Kathedrale von Santiago de Compostela.

Camino Finisterre y Muxia

Wie viele andere Pilger auch, machte ich mich zum Abschluss meiner Reise noch auf nach Finisterre, dem Ende der Welt. Hier traf ich dann auch auf den Atlantik an der Westküste Spaniens, wo das Festland endet und somit auch schon fast das Ende meiner Reise bedeutet.

Als Abschluss pilgerte ich dann nochmals in den Norden weiter bis nach Muxia, wo meine Reise auf meinem ganz eigenenen Jakobsweg für mich enden sollte. Dieser letzte Abschnitt hat in gewisser Weise auch einen symbolisch wichtigen Wert für Pilgerreisende.

Meine Reise hatte mich seit meinem Beginn in Deutschland bis nach Finisterre immer weiter in den Westen geführt und somit hatte ich lange Zeit die Sonne hinter mir stehen. Ich konnte somit meinen Schatten jeden Morgen vor mir sehen und als ich in Finisterre dann endlich in den Norden abgebogen bin, habe ich es endlich geschafft aus meinem eigenen Schatten zu springen, das Dunkle hinter mir zu lassen und somit einen neuen Abschnitt in meinem Leben zu beginnen. So zumindest die Erzählung eines Mitpilgers, der mich dazu gebracht hat weiter bis nach Muxia zu wandern und dort meine Reise zu beenden.

Kirche in Muxia am Ende der Welt.

Der Film über meinen Jakobsweg

Während meiner fast 4-monatigen Reise hat sich einiges an Videomaterial angesammelt, welches ich danach zu einem kleinen Film zusammengefasst habe. Der Film ist auf Youtube verfügbar und zeigt die verschiedenen Landschaften und Gebiete, die ich auf den fast 3000 Kilometern durchquert habe.

Vorbereitungen

Wirklich viel vorzubereiten gab es für meine Reise eigentlich nicht. Bevor ich mich auf den Weg machte, stellte ich mir eine kleine Packliste zusammen und schaute nach einer vielversprechenden Route. Da der Jakobsweg ein gut ausgeschildertes Wegenetz quer durch Europa ist, musste ich dabei auch nicht lange suchen und wurde im Netz schnell fündig.
In meinen Rucksack habe ich neben einem Zelt, Schlafsack und der Isomatte noch einen Gaskocher und ein paar wenige Kleider eingepackt.
Online habe ich mir noch einen Pilgerpass besorgt und damit waren meine Vorbereitungen auch schon abgeschlossen.

Berichte

Wer mehr über meine Reise nach Santiago de Compostela erfahren möchte, wird auf meinem Blog fündig. Dort habe ich ab und an Tagebuch geschrieben und somit meine Erlebnisse dokumentiert. Die einzelnen Berichte habe ich folgend augelistete:

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