Tag 5 – Montag 18.12.2023
Obwohl wir nach der längeren Tour gestern heute wieder eine kleinere Strecke vor uns hatten, standen wir um 6:30 Uhr auf und packten alles zusammen. Nach dem Frühstück machten wir uns dann auch heute wieder mit unseren großen Rucksäcken auf den Weg.
Da wir aber nur eine kleine Tour hatten und ein Aussichtspunkt nicht weit vom Camp gelegen war, machten wir uns in den Morgenstunden zuerst auf den Weg dorthin und liefen somit nochmals ein Stück zurück. Wir liefen einige Minuten durch den Wald und erreichten nach knapp 1 km dann auch schon das Ufer des Sees, von wo aus wir einen schönen Blick zurück auf die Gletscherkante hatten.

Im Wasser trieben hier noch einige Eisbrocken umher, welche vom Gletscher abgebrochen und durch die Strömung in die Bucht getrieben worden waren.

Nachdem wir einige Bilder gemacht und einen letzten Blick auf das gewaltige Eis geworfen hatten, setzen wir unsere Reise fort und liefen wieder zurück in Richtung Campingplatz, nur um erneut über den ganzen Platz zu laufen und diesen in der anderen Richtung wieder zu verlassen.
Als wir die letzten Zelte hinter uns gelassen hatten, führte uns der Weg leicht den Berg hinauf. Neben uns konnten wir dabei den riesigen Gletschersee betrachten und in der Ferne waren viele große Berge sichtbar.




Zwischendrin liefen wir dann für einige Zeit an einem kleinen Fluss entlang und während wir bei schönem Wetter entspannt durch die Gegend liefen, konnten wir das Wasser neben uns rauschen hören. Später wurde der Weg dann wieder etwas steiler und es ging immer weiter nach oben. Auf einer kleinen Anhöhe angekommen, legten wir eine Pause ein, verspeisten einen Müsliriegel und betrachteten uns dabei die wunderschöne Landschaft.

Danach ging es immer wieder durch ehemaligen Wald, der anscheinend vor einiger Zeit von einem Feuer heimgesucht worden war. Noch immer waren viele abgebrannte Baumstämme sichtbar, welche einen interessanten Anblick boten.

Wenig später bekamen wir dann nochmals einen letzten Blick auf den großen Gletscher der Umgebung.

Nach einer letzten Trinkpause ging es auf den letzten Metern entspannt weiter bis zum heutigen Schlafplatz. Zuerst nochmals an einem kleineren See entlang und dann auch schon bald langsam bergab.




Den am See gelegene Campingplatz erreichten wir recht früh. Hier bauten wir dann wieder unsere Zelte auf.


Später machten wir dann noch einen Abendspaziergang, bei dem wir zuerst zum Ufer des Sees liefen und danach dann nochmals einen kleinen Hügel hinaufstiegen. Von oben hatten wir einen schönen Blick auf den See und den Campingplatz mit den vielen Zelten der Wanderer.



Als wir dann wieder von unserem kleinen Spaziergang zurückgekehrt waren, kochten wir uns auch heute wieder Reis mit Thunfisch und Tomatensoße. Nach dem Essen ging es dann wieder ins Zelt. Ich schrieb noch Tagebuch und danach war es dann auch schon Zeit zum Schlafen.
Tag 6 – Dienstag 19.12.2023
Für heute stand wieder eine längere Tour an. Daher bauten wir gegen 6:30 Uhr unsere Zelte ab. So wie wir waren auch schon einige andere Wanderer in den frühen Morgenstunden aktiv und somit herrschte bereits reges Treiben auf dem Campingplatz. Nachdem wir alle Sachen in unseren Rucksäcken verstaut hatten, frühstückten wir noch kurz und danach ging es dann auch schon los.


Anfangs ging es ziemlich entspannt durch die Landschaft. Links waren schöne Berge und rechts hatten wir einen guten Blick auf den Berg.





Heute waren wir ziemlich schnell unterwegs und somit erreichten wir bereits bald den ersten Meilenstein auf der heutigen Tour. An einem kleinen Haus, welches unterhalb einiger Berge gelegen war, packten wir alle schweren Sachen in meinen Rucksack und ließen diesen dort zurück, um mit leichtem Gepäck den längeren Aufstieg zu den Bergen zu starten. Die vielen Rucksäcke, welchen die Wanderer alle hier verstaut hatten, sahen auch interessant aus.

So ganz ohne Rucksack fühlte sich das Laufen für mich doch etwas komisch an. Da wir aber somit deutlich leichter unterwegs waren, hatten wir beim Aufstieg richtig Spaß und legten schnell einiges an Höhenmetern zurück. Der teils steile Anstieg führte uns anfangs noch durch den Wald.



Nach einiger Zeit erreichten wir den ersten Aussichtspunkt. Von hier aus hatten wir einen schönen Blick auf einen Gletscher, der vor uns am Berg gut sichtbar war.

Wir machten kurz ein paar Bilder und entschieden uns dann aber noch weiter nach oben zu wandern. Während wir also weiterhin an Höhe gewannen, konnten wir immer wieder hören, wie einige größere Brocken Eis vom Gletscher abbrachen und mit lautem Getose in die Tiefe stürzten. Einmal hatte ich sogar das Glück, das Naturspektakel auf meiner Kamera zu filmen. Die Geräusche des Gletschers waren wirklich beeindruckend und begleiteten uns auch auf unserem weiteren Weg hinauf.
Der weitere Weg führte uns erneut längere Zeit durch den Wald. Dabei folgten wir einem Gebirgsfluss weiter nach hinten.



Nach einigem Auf und Ab, erreichten wir dann auch den eigentlich angepeilten Aussichtspunkt. Von hier aus konnten wir die verschiedenen Berge sehen, die das Tal umgaben. Dabei waren unterschiedlichste Bergformation ersichtlich. Hier legten wir dann auch eine kurze Pause ein, um bei dem schönen Bergpanorama eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen.

Da für unser Empfinden aber bereits zu viele andere Leute an diesem Ort waren, machten wir uns bald wieder an den Abstieg. Als wir an einem großen Felsen vorbeikamen, zögerten wir nicht lange und es kletterte einer nach dem anderen auf den großen Stein. Oben setzen wir uns dann entspannt hin und konnten ganz in Ruhe die Aussicht genießen, währen unter uns die anderen Wanderer vorbeiliefen.

Nachdem wir die Aussicht hier für einige Minuten in Ruhe genossen hatten, kletterten wir wieder vom Felsen hinab und machten uns an den weiteren Abstieg. Es ging den gleichen Weg zurück nach unten, den wir zuvor mühevoll nach oben gewandert waren. Der Abstieg war aber wenig anstrengend und somit kamen wir schnell voran.
Da wir nun nicht mehr in Richtung Berge, sondern zum Tal blickten, hatten wir dabei einen ganz anderen Blick auf die Umgebung. Vor uns konnten wir den schönen See erblicken.



Bald erreichten wir dann wieder die Hütte am Fuß des Berges. Hier sammelten wir dann meinen Rucksack ein und danach ging es dann wieder mit schwerem Gepäck auf die restlichen Kilometer zum heutigen Schlafplatz. Zum Glück hatten wir es aber nicht mehr weit und somit erreichten wir nach etwa 30 Minuten dann auch schon das Ziel der heutigen Wanderung. Nach den über 1000 Höhenmetern im Auf- und Abstieg waren wir dann doch froh, als wir endlich den Campingplatz im Wald erreichten. Hier hatten wir dann wieder ein Dachzelt für die heutige Nacht gebucht. Somit konnten wir uns das Aufbauen des Zeltes sparen und konnten direkt zum Abendessen weitergehen.

Nach dem Essen und einer ausgiebigen warmen Dusche gingen wir dann auch schon wieder erschöpft schlafen.
Tag 7 – Mittwoch 20.12.2023
Heute Nacht hatte ich irgendwie nicht besonders gut geschlafen und somit wachte ich ziemlich erschöpft auf. Zum Glück stand heute eine kleinere Tour an. Nach einem Frühstück mit einem extra starken Kaffee ging es dann auch schon wieder los.
Wir liefen einige Zeit an Seen vorbei und konnten schneebedeckte Berge im Hintergrund erblicken. Der Anblick der Landschaft war sehr schön und wir kamen in dem teils flachen Gelände auch gut voran.



Zwischendrin kamen wir dann auch für kurze Zeit direkt an den See und liefen am Ufer weiter. Das Rauschen der Wellen wirkte dabei sehr meditativ.



Nach einem kleineren Anstieg auf einen Hügel legten wir dort eine erste Pause ein. Da wir heute wirklich nicht viel zu laufen hatten und das Wetter sehr schön war, legten wir uns auf die warmen Steine und machten ein kleines Nickerchen in der wohltuenden Sonne.
Danach setzen wir unsere Wanderung durch die schöne Landschaft fort, die heute großteils von Büschen und kleineren Bäumen geprägt wurde.





Nach einigen weiteren Kilometern kam dann tatsächlich noch ein kleines Highlight auf der Tour auf uns zu. Vor uns lag ein kleiner Fluss, über den weder eine Brücke führte, noch waren genügend Steine vorhanden, um mit trockenen Füßen auf die andere Seite zu gelangen. Somit hatten wir also unsere erste Flussdurchquerung zu bewältigen. Wir zogen unsere schweren Wanderschuhe aus. Während ich mit meinen leichten Zweitschuhen durch das eiskalte Wasser trabte, ging Anna ganz barfuß bis zum anderen Ufer hinüber. Das Wasser des Gebirgsflusses war eiskalt, was bei den warmen Temperaturen aber ganz angenehm war und immerhin war der Fluss nicht besonders tief.
Auf der anderen Seite angekommen, trockneten wir die Füße ab, zogen unsere Wanderstiefel an und machten uns dann wieder mit trockenem Schuhwerk auf die weitere Wanderung. Von hier aus wurde der Weg dann allmählich steiler und wir mussten immer weiter bergauf. Da unser heutiger Schlafplatz weiter oben in einem Tal lag, mussten wir bis zu einem kleinen Pass aufsteigen. Von hier aus hatten wir immerhin einen schönen Blick in das Tal hinein und auch auf die zurückgelegte Strecke hinter uns.



Von oben ging es dann nochmals kurz nach unten zu unserem heutigen Schlafplatz. Während wir langsam zum Fluss hinabstiegen, wehte der Wind mal wieder richtig stark und wir wurden durch den umherfliegenden Sand eingedeckt. Weiter hinten konnten wir bereits die ersten dunkleren Wolken sehen und zwischendrin spürten wir auch schon die ersten Regentropfen auf uns herabrieseln.
Bald erreichten wir dann auch das heutige Camp und waren froh, dass wir es noch vor dem Regen zur Unterkunft geschafft hatten. Auch hier hatten wir wieder ein fertiges Zelt für die Nacht gemietet, da es an diesem Camp keine Stellplätze für das eigene Zelt gab. Nachdem wir unsere Sachen im Zelt abgelegt hatten, gingen wir schnell duschen und setzen uns danach in das kleine Restaurant, um dort unser Abendessen zuzubereiten. Während wir also unsere Suppe bzw. unseren Reis kochten, saßen sonst überwiegend Tagestouristen in der Hütte und verspeisten das fertige Essen des Restaurants. Da außer uns keiner Essen selbst kochte, fühlte es sich dann doch etwas komisch an, dass wir unser eigenes Essen kochten und verspeisten.

Als der Regen dann einsetze und sich einige Touristen an den Abstieg machten, fingen doch noch andere Leute an, ihr mitgebrachtes Abendessen zuzubereiten. Wir waren dann aber schon fertig mit Essen und gingen gegen 7 Uhr schon ins Bett, da wir am nächsten Tag sehr früh aufstehen mussten.
Tag 8 – Donnerstag 21.12.2023
Der Wecker klingelte um 2:35 Uhr. Obwohl es sehr früh war, standen wir direkt auf und packten die restlichen Sachen in unseren Rucksack. Mit Stirnlampe auf dem Kopf machten wir uns dann an den 2-stündigen Aufstieg zu den bekanntesten Bergen des Nationalsparks. Dort wollten wir uns den Sonnenaufgang in den Bergen anschauen.


Auf den ersten Metern begegneten wir dann auch direkt anderen Leuten, die das Gleiche vorhatten wie wir. Somit liefen einige Gruppen von Stirnlampenträgern durch die dunkle Landschaft. Außer dem schönen Sternenhimmel konnten wir leider nicht besonders viel sehen. Lediglich die wenigen Meter vor uns waren durch die Stirnlampe erleuchtete und somit liefen wir durch die Landschaft, ohne wirklich zu wissen, wie diese aussah.
Nach einiger Zeit setze dann immerhin die Dämmerung ein und allmählich konnten wir erste Landschaftszüge erahnen. Vor uns wurden die ersten Berge bald sichtbar.

Weiter oben nahm dann auch der Wald langsam ab und bald waren wir ausschließlich im Gestein unterwegs. Immerhin konnten wir somit einige andere Gruppen von Stirnlampen sehen, was in der dunklen Umgebung sehr interessant aussah.

Nach etwa 1,5 Stunden erreichten wir dann auch den See und die dahinterliegenden Berge. Es war wirklich ein beeindruckender Anblick.

Vor uns die Berge und hinter uns ging langsam die Sonne auf.

Wir machten es uns auf einem größeren Felsen bequem und warteten dort auf die aufgehende Sonne in der Hoffnung, dass die Berge vor uns golden angestrahlt werden würden. Für einige Zeit saßen wir bei eisigen Temperaturen also auf den Steinen. Anna hatte zum Glück ihren Schlafsack mitgenommen und somit hatten wir immerhin etwas zum Zudecken dabei, wodurch die Kälte etwas erträglicher wurde.

Leider waren dann doch mehr Wolken am Himmel als angenommen und somit blieb das ganz große Spektakel aus. Trotzdem war der Sonnenaufgang am Berg lohnenswert. Während tagsüber etliche Touristen hier oben unterwegs waren, hatten wir einen ruhigen Anblick zu genießen und ich konnte sogar ein paar Bilder von der Sehenswürdigkeit machen, auf denen keine anderen Leute drauf waren.

Nach einiger Zeit wurde es uns dann doch zu kalt und somit machten auch wir uns wieder an den Abstieg hinunter zu unserem Ausgangspunkt. Auf dem Rückweg konnten wir dann auch die Landschaft erblicken, durch die wir bereits einige Stunden zuvor gewandert waren.



Nachdem wir das Gestein hinter uns gelassen hatten, ging es noch ein bisschen durch den Wald und dann erreichten wir auch schon wieder das Camp.
Hier frühstückten wir dann erstmal ausgiebig und wärmten uns bei einer guten Tasse Kaffee wieder auf. Danach machten wir uns dann auf den eigentlichen Abstieg hinunter ins Tal. Vor uns konnten wir wieder die schier endlos wirkenden Weiten der Umgebung erblicken. Da es nicht mehr weit nach unten war, machten wir auch heute wieder einige Pausen, um ein letztes Mal die schöne Landschaft zu genießen.



Während wir auf einem Stein die Umgebung betrachteten, konnten wir neben den vielen Touristen, die den Aufstieg zu den Bergen starteten, auch eine Gruppe von Gauchos sehen, die das Camp mit Essen belieferten. Dazu wurden hier dann tatsächlich Pferde eingesetzt, da das Camp weder über eine Straße, noch eine Seilbahn verfügte. Somit musste alles Essen mit Pferden die kleinen Pfade hinaufbefördert werden, was auch die hohen Preise erklären würde.


Danach ging es dann nochmals einige Meter weiter nach unten und bald erreichten wir das letzte Besucherzentrum im Park. Hier legten wir dann nochmals eine Kaffeepause ein. Von hier aus hatten wir dann nur noch wenige Kilometer bis zum Parkeingang zu bewältigen. Dabei ging es über eine Sandstraße in Richtung Ausgang. Immer wieder warfen wir einen letzten Blick zurück auf die schönen Berge des Nationalparks.


Als wir den Parkeingang bereits sehen konnten, machten wir es uns dann nochmals an einem Fluss bequem. Da unser Bus für die Rückreise erst in einigen Stunden kommen sollte, hatten wir viel Zeit, um uns auszuruhen. Erst aßen wir noch eine letzte Nudelsuppe und dann machten wir einen ausgiebigen Mittagsschlaf.


Später schleppelten wir dann die restlichen Meter zum Parkeingang. Dort setzen wir uns auf eine Bank und nutzen das Internet hier, um der Familie Bescheid zu geben und die verpassten Nachrichten der letzten Tage zu lesen.
Nach einigen Stunden Wartezeit, kam dann auch endlich unser Bus, der uns zurück nach Puerto Natales fahren sollte. Auf der Rückfahrt ließ ich das Erlebte nochmals Revue passieren.
Gegen halb 10 am Abend kamen wir dann am Busbahnhof in Puerto Natales an. Hier buchten wir uns dann direkt noch kurz ein Busticket, um damit am nächsten Morgen weiter nach Punta Arenas zu fahren. Danach liefen wir dann erneut zum Campingplatz, auf dem wir bereits vor unserer mehrtägigen Wanderung übernachtet hatten. Wir checkten kurz ein und fragten nach einem Supermarkt, der um diese Zeit noch offen hatte, um dort etwas für das Abendessen zu kaufen. Da der einzige Supermarkt in der Nähe in 15 Minuten schließen sollte, rannten wir danach dann noch kurz dorthin, um noch rechtzeitig etwas zum Essen zu bekommen. Danach setzen wir uns in den Gemeinschaftsraum des Campingplatzes und verspeisten dort unser einfaches Essen. Das Zelt mussten wir daraufhin dann im Dunkeln aufbauen, aber immerhin hatten wir noch etwas zum Essen bekommen. Dann ging es auch schon wieder ins Bett.
Insgesamt hatten wir in den letzten Tage auf dem O-Circuit doch einiges erlebt. Auf den knapp 140 km hatten wir sehr unterschiedliche Gebiete des Nationalparks zu Gesicht bekommen. Neben schönen Graslandschaften und einigen Wäldern, durften wir auch die schneebedeckten Berge, einen Pass und den riesigen Gletscher aus nächster Nähe bestaunen. Besonders im hinteren Teil des Parks konnten wir dabei die Ruhe der Natur genießen und somit war die mehrtägige Wanderung durch den Torres del Paine eine schöne Tour, auf die wir sicher auch in Zukunft noch gerne zurückblicken werden.
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