Letzte Wanderungen um Ushuaia

Laguna del Caminante (Tag 1) – Donnerstag 04.01.2024

Nachdem ich mich gestern von meiner letzten Wanderung erholt und nach neuen Touren geschaut hatte, stand heute wieder eine kleinere Wanderung auf dem Programm. Ausgesucht hatte ich mir eine Tageswanderung zum Laguna del Caminante. Anstatt diese aber an einem Tag zu absolvieren, wollte ich mir die Strecke aufteilen und am See im Zelt übernachten.

Da ich somit für heute nur wenige Kilometer zu absolvieren hatte, ließ ich mir beim Frühstück ausgiebig Zeit. Danach packte ich alle meine Sachen zusammen, verließ das Hostel und kaufte noch kurz ein paar Lebensmittel für den Abend ein, ehe ich mich dann endlich auf den Weg machte.

Leider war das Wetter heute Morgen nicht besonders gut und lief ich zu Beginn im strömenden Regen durch die Stadt. Nach knapp 5 Kilometern erreichte ich endlich den Stadtrand, wo meine eigentliche Tour starten sollte.

Von hier aus ging es erst kurz über kleinere Wiesen, auf denen einige Pferde grasten, und danach dann auch schon in den Wald. Der Weg führte mich zwischen den Bäumen hindurch immer weiter hinauf, wobei ich bei den nassen Wurzeln darauf achten musste, nicht darauf auszurutschen.

Nach einigen Kilometern hörte der Wald dann auch schon wieder auf und es ging für mich über Gestein weiter bergauf. Eigentlich sollte man auf diesem Abschnitt eine schöne Aussicht nach hinten haben, was bei dem schlechten Wetter aber leider nicht der Fall war. Die Wolken hingen einfach zu tief im Tal und somit konnte ich nicht sehr viel sehen, was meine Laune aber nicht trübte. Während ich also am Hang immer weiter empor stieg, wechselte das Wetter immer wieder innerhalb von wenigen Minuten. Kaum hatte ich meine Regenjacke ausgezogen und im Rucksack verstaut, da fing es auch schon wieder ordentlich an zu regnen und ich packte sie erneut wieder aus, nur um sie einige Minuten später wieder auszuziehen.

Weiter oben traf ich auf ein junges Paar aus den Niederlanden, welches mir bereits aus der Ferne zuwinkte. Offensichtlich waren sie vom Weg abgekommen und wussten nicht, wo es weiterging. Tatsächlich war die Beschilderung an dieser Stelle etwas irreführend und wir schauten gemeinsam auf meiner Karte nach dem weiteren Weg. So wie ich wollten auch sie zu einer Eishöhle in der Nähe gelangen. Nachdem wir zusammen ein paar Nüsse gegessen und uns ein bisschen unterhalten hatten, machten wir uns gemeinsam auf den weiteren Weg zur Höhle.
Dazu ging es nochmals erst über einen kleinen Bach und dann über einen Kamm auf die andere Seite des Berges. Hier war dann auch direkt Schnee und Eis zu sehen. Im dichten Nebel war die Eishöhle aber noch nicht sichtbar. Wir liefen also weiter über das Geröll dem GPS hinterher und standen dann auf einmal vor einer gewaltigen Eishöhle, welche wirklich beeindruckend aussah.

Die Form der Höhle sah fast so aus, wie wenn ein Tunnelbohrer hier am Werk gewesen wäre. Leider konnten wir uns nicht zu nah an das beeindruckende Gebilde heranwagen, da von oben immer wieder größere Steine herunterfielen und es somit zu gefährlich gewesen wäre, die Höhle zu betreten.

Nach einigen Bildern ging das junge Paar dann weiter. Ich blieb noch für einige Minuten an der Höhle stehen und hoffte auf besseres Wetter. Tatsächlich zogen wenige Minuten später die Wolken etwas empor und somit konnte ich die spektakulären Formen vor mir besser erkennen.

Auch hinter mir konnte ich einen kleinen Blick auf das Tal werfen und hatte dabei sogar ein kleines Stück blauer Himmel.

Danach machte ich mich dann auch wieder auf den Weg zu meinem eigentlichen Ziel. Es ging erneut steil bergauf und bald erreichte ich einen Pass. Danach ging es auf der anderen Seite wieder hinunter. Leider konnte ich auch hier aufgrund der Wolken nicht besonders viel sehen. Immerhin war der Weg gut erkennbar und somit stieg ich fröhlich immer weiter den Berg hinab.

Kurz vor meinem heutigen Etappenziel führte mich der Weg dann nochmals kurz bergauf und dann erreichte ich auf der anderen Seite auch schon den See. Um dort hinzugelangen, musste ich nochmals zwei Flüsse überqueren, die durch den vielen Regen ziemlich angeschwollen waren und einiges an Wasser hindurchschoss. Nachdem ich über ein paar Baumstämme balanciert und somit den See erreicht hatte, baute ich dort mein Zelt im Regen auf.

Als ich damit fertig war, kam ich mit einem älteren Paar aus Deutschland ins Gespräch, die auch mit dem Zelt hier übernachteten und schon die zweite Nacht hier waren, da sie bei dem schlechten Wetter nicht laufen wollten. Ich unterhielt ich mit ihnen für längere Zeit über interessante Touren in den verschiedenen Gebieten von Patagonien. So wie ich seien sie auch einige Monate in Patagonien unterwegs und machten unterschiedlichste Mehrtagestouren.

Später ging ich dann in mein Zelt zurück und fing an, mir mein Abendessen zu machen. Erst kochte ich mir eine Suppe und da ich heute keine Lust auf Reis hatte, vesperte ich einfach Salamibrot. Danach gönnte ich mir eine Limonade und aß Chips, während ich mal wieder in einem spannenden Buch las. Bei dem schlechten Wetter draußen fühlte es sich in meinem trockenen Zelt sehr gemütlich an und ich genoss den Abend trotz des schlechten Wetters.

Laguna del Caminante (Tag 2) – Freitag 05.01.2024

Leider begann der heutige Tag, wie er gestern aufgehört hatte. Als ich aufwachte, regnete es noch immer. Erst überlegte ich mir auch einen weiteren Tag hier zu bleiben. Dann entschied ich mich aber doch dazu weiterzulaufen und baute mein Zelt am Morgen im Regen ab.

Mit allen meinen Sachen im Rucksack machte ich mich dann wieder auf den Weg. Zuerst ging es kurz nach oben über den Kamm und dann folgte ich dem Weg immer weiter hinunter durch den Wald. Auch hier war der Weg an einigen Stellen sehr matschig und rutschig, wodurch ich teilweise nur sehr langsam voran kam.

Nach einem längeren Abstieg wurde der Weg weiter unten immer flacher und einfacher zu laufen. Leider waren auch hier immer wieder sehr rutschige Passagen anzufinden, bei denen ich meine Wanderstöcke nutze, um sicher durch den teils tiefen Matsch zu gelangen. Teilweise ging es einfach entspannt durch den Wald und zwischendrin immer wieder am Fluss entlang oder über kleinere Flüsse darüber. Manchmal waren sogar provisorische Brücken vorhanden, wodurch ich einfach auf die andere Seite gelangen konnte.

Irgendwo mitten im Wald wurde ich dann noch von einer Gruppe von Pferden überrascht, die auf einmal einfach vor mir im Grün standen und als ich sie bemerkte, machte ich in etwa ein genauso langes Gesicht wie sie.

Ansonsten war der Weg ziemlich einfach zu laufen und somit wanderte ich über längere Zeit gedankenversunken durch die Gegend. Da es die meiste Zeit durch den Wald ging, war auch nicht sehr viel Abwechslung geboten.

Lediglich ein größeres Blumenfeld war noch anzufinden, welches durch die gelbe Farbe doch einen krassen Kontrast zum sonst so braun-grünen Wald darstellte.

Nach einiger Zeit erreichte ich dann auch den Stadtrand und somit das Ende meiner Tour. Hier machte ich eine kurze Pause in einer Bar am Wegesrand, wo ich ein leckeres Bier und eine Schale mit Popcorn genoss.

Danach lief ich erneut 5 km ins Stadtzentrum. Dort kehrte ich in einem Hostel ein, wusch meine Schuhe und nahm eine warme Dusche. Danach ging ich in einem Restaurant Abendessen und als ich ins Hostel zurückkam, unterhielt ich mich noch mit meinem einzigen Zimmergenossen. Der Italiener, der gerade in Buenos Aires lebte, war auch zum Trekken hier und wollte von mir ein paar Meinungen zu diversen Touren hören.

Später am Abend ging ich dann im weichen Bett schlafen.

Cerro del Medio – Samstag 06.01.2024

Eigentlich hatte ich heute mit ziemlich schlechtem Wetter gerechnet. Als ich dann beim Frühstücken aber nochmals den aktuellen Wetterbericht studierte, sah ich zu meiner Freude, dass das Wetter bis zum Abend recht gut sein sollte. Somit konnte ich heute also doch eine Tour starten, die ich bereits auf meiner Liste hatte. Ich packte also wieder alles zusammen und lief in ein Hotel, welches ich mir für die nächsten zwei Tage gebucht hatte. Dort gab ich einen kleineren Sack mit Gepäck ab, um auf meiner heutigen Tour weniger Gewicht zu haben. Danach machte ich mich auf den Weg zum Cerro del Medio, den ich heute besteigen wollte.

Zuerst musste ich die Stadt wieder in Richtung Norden verlassen.

Danach ging es direkt steil bergauf. Die ersten Kilometer ging es für mich durch den Wald immer steiler bergauf. Dank meiner Wanderstöcke kam ich aber trotzdem schnell voran und konnte den Wald dann auch schon bald hinter mir lassen.

Der Weg führte mich nun weiter durch das Gestein hinauf. Hinter mir konnte ich bereits die schöne Landschaft erblicken und ich erahnte, welche schöne Aussicht ich von oben haben werde. Gespannt lief ich weiter den teilweise sehr steilen Weg hinauf.

Nach einigen weiteren Höhenmetern erreichte ich einen kleinen See, wo ich mich aber nicht länger aufhalten wollte.

Ich ging direkt weiter zum eigentlichen Berggipfel, welchen ich nach einigen weiteren Minuten dann auch erreichte. Von hier aus hatte ich einen wunderbaren Blick auf Ushuaia und die Umgebung. Neben der Stadt konnte ich auch die Berge und den Beagle-Kanal gut erkennen.

Da mir die Aussicht so gefiel und ich noch keine Pause gemacht hatte, setze ich mich an einer windgeschützten Stelle hin. Dort kochte ich mir schon fast traditionell einen leckeren Kaffee. Während das Wasser kochte, verspeiste ich noch kurz ein Käsebrot und genoss danach das fantastische Panorama bei einer leckeren Tasse Kaffee.

Danach machte ich mich dann über die andere Seite an den Abstieg. Hier ging es anfangs über ein steiles Geröllfeld hinab, wobei ich stets eine schöne Aussicht hatte.

Weiter unten wurde der Weg dann etwas flacher und ich kam trotz einiger rutschigen Passagen schnell voran. Bald erreichte ich dann auch schon wieder den Waldrand und somit war ich fortan wieder im Grünen unterwegs. Es ging einige Zeit im Zickzack durch die Bäume.

Nach längerer Zeit kam ich dann auch schon wieder in Ushuaia an und lief direkt zu meinem Hotel. Am Abend ging ich noch lecker Essen. Heute gab es ein gutes Stück Fleisch mit Pommes. Danach ging ich zurück auf mein Zimmer und ging nach dieser schönen Tour, welche ich sehr genossen hatte, schlafen.

Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert