Erste Tage in den USA

Flug – Montag 22.04.2024

Heute stand mein Flug in die USA auf dem Plan. Früh am Morgen verließ ich die Unterkunft und fuhr mit dem Shuttle Bus zum Flughafen. Dort gab ich mein Gepäck am Schalter ab und wartete auf den Abflug.

Mit knapp 1h Verzögerung ging es dann um kurz vor 13 Uhr los. Auf den 11 Stunden Flug konnte ich dieses Mal leider nicht so viel schlafen, da es gerade erst Mittag war. Die meiste Zeit verbrachte ich also mit dem Schauen von Filmen, Musik hören etc.

Gegen 15 Uhr Ortszeit landeten wir dann in San Francisco. Hier musste ich umsteigen, um mit einem weiteren Flieger nach San Diego zu gelangen. Zuerst stand aber noch die Einreise in die USA auf dem Plan. Beim ersten Beamten legte ich den Pass und mein Visa vor. Nach einigen Fragen schickte er mich dann aber in einen Hinterraum, wo eine weitere Befragung durch einen zweiten Beamten stattfand. Anscheinend war der erste von meinen Plänen nicht so überzeugt, was mich aber nicht wirklich verwunderte, da ich weder eine Arbeit in Deutschland, noch ein Rückflugticket oder Freunde bzw. Familie die ich besuchen möchte habe und trotzdem 5 Monate hier bleiben möchte.

Der zweite Beamte war aber ganz nett und wirklich interessiert, was ich genau vorhabe. Nachdem ich ihn über mein Vorhaben aufgeklärt und mein Permit gezeigt hatte, wünschte er mir nur einen schönen Trip und ich konnte einreisen.

Danach holte ich mein Gepäck ab und musste es erneut aufgeben. Kurze Zeit später saß ich dann auch schon im zweiten Flieger nach San Diego, wo wir um halb 8 Abends landeten.

Von hier aus ging es mit dem Bus weiter in die Innenstadt. Gegen 21 Uhr kam ich dann endlich im Hostel an. Bis dato war ich immerhin schon knapp 24 Stunden unterwegs.

Nach einer kurzen Dusche unterhielt ich mich noch ein paar Minuten mit anderen Gästen und ging dann auch schon bald erschöpft schlafen.

Auch wenn ich bei der Einreise zum Zweitgespräch musste, hat die Anreise eigentlich ohne Probleme funktioniert und ich war froh, endlich in den USA angekommen zu sein. Wie ich später feststellte, mussten noch mehr Leute aus dem Hostel in das Zweitgespräch, was wohl bei einem richtigen Visum nicht so unüblich sei, zumindest wenn man so wie ich nicht wirklich nachweisen kann, dass man wieder ausreisen will.

Jetlag – Dienstag 23.04.2024

Auch wenn ich lange geschlafen hatte, war ich am Morgen noch immer kaputt. An die 9 Stunden Zeitverschiebung muss sich mein Körper wohl noch gewöhnen.

Beim Frühstück merke ich schon den Unterschied zu meinen bisherigen Reisen. Hier gibt es Eier, Kaffee und Pfannkuchen, die man sich einfach selber machen kann. Da ich schon lange keine Pfannkuchen mehr hatte, schmecken diese wirklich gut und so freute ich mich über das Frühstück, auch wenn es im Gegensatz zu Europa doch sehr einseitig wirkt.

Während dem Essen informiere ich mich bei ein paar Leuten, wo ich am besten Geld wechseln könne, da ich noch Euros hatte und die gerne tauschen würde. Schnell wurd mir klar, dass eigentlich keiner hier Geld tauscht und jeder einfach abhebt (warum habe ich überhaupt Bargeld mitgebracht?!?). Somit wurde ich nicht wirklich schlauer und machte mich nach dem Essen auf den Weg zu einer Bank.

Leider kann man hier nur mit Konto Geld wechseln. Immerhin war die junge Dame hilfsbereit und zeigte mir auf der Karte, wo ich eine Wechselstube finden könne.

Danach machte ich mich also mit dem Zug auf den Weg in das Einkaufszentrum, in dem das Geschäft zum Geld wechseln sein sollte.

Kurze Zeit später kam ich dort dann an und konnte tatsächlich mein Geld wechseln. Da ich nun direkt neben einem Supermarkt stand, kaufte ich einige Sachen für die ersten Tage auf dem Trail ein. Wenig überraschend fand auch dieses Mal wieder Reis, Nudeln und Thunfisch den Weg in meine Tasche.

Mit den Einkäufen machte ich mich dann auf den Weg zurück ins Hostel. Mittlerweile war auch schon 14 Uhr und ich wurde tatsächlich ein wenig müde, weshalb ich dort nochmals einen kleinen Mittagsschlaf einlegte.

Am Abend ging ich dann noch mit zwei anderen aus dem Hostel in einem der vielen Restaurants Tacos essen.

Flugzeugträger – Mittwoch 24.04.2024

Heute wachte ich bereits um halb 7 auf. Ich ging direkt frühstücken und machte mir wieder Pfannkuchen.

Später machte ich mich auf den Weg zum Hafen.

Dort lief ich zuerst einige Zeit am Wasser entlang.

Dann entschied ich mich dazu ein Flugzeugträger, der als Museum umgebaut worden war, zu besichtigen. Angeblich eine der Hauptsehenswürdigkeiten in San Diego.

Tatsächlich war das riesige Schiff sehr interessant. Auch wenn es von außen bereits groß aussah, wirkte es von innen noch viel größer. Im Innenraum waren ältere Kampfflugzeug vorhanden und verschiedene Veteranen, die auf diesem Flugzeugträger gearbeitet hatten, erklärten sehr ausgiebige Details zu den unterschiedlichen Flugzeugen, Instrument, Einsätzen,…

Zwischendrin lasse ich ein typisches Touristenbild von mir machen, bei dem ich erstmal merkte, wie eng so ein Flugzeug eigentlich ist.

Während ich mir die vielen Schalter und Hebel betrachtete, wird mir Mal wieder bewusst, wie kompliziert so ein Flugzeug doch ist.

Insgesamt erfahre ich viele interessante Sachen über das Schiff und die verschiedenen Flieger.

Als der Flugzeugträger im 2. Weltkrieg zum ersten Mal gegen Japan zum Einsatz kam, war das Durchschnittsalter der 4000 Besatzungsmitglieder gerade einmal 19 Jahre alt und teilweiße mit gerade einmal 3 Wochen Training wurden die jungen Soldaten zu Kampfeinsätzen geschickt, bei denen oftmals nur wenige Flugzeuge zurückgekehrt sind.

Nach dieser ersten Einführung und einem Kurzfilm zur bekanntesten Schlacht des Schiffes, schaute ich mir die verschiedenen Räume an. Dabei kam ich sowohl an der Kommandozentrale als auch der Mensa, dem Postamt, dem Waschsalon und der Maschinenfabrik vorbei. Da wurde mir bewusst, wie viele Leute da wirklich auf so einem Schiff arbeiten und dass ein Großteil dabei alltägliche Sachen zu bewältigen haben.

Danach betrachtete ich mir noch die Flugzeuge auf der Landebahn, von wo aus ich auch einen guten Blick über die Stadt hatte.

Nach über 3 Stunden Besichtigung, verließ ich das Schiff wieder und machte mich auf den Weg zurück ins Hostel. Dort kochte ich mir zu Mittag und machte mich danach noch kurz auf den Weg zu einem größeren Park der Stadt.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich von hier oben etwas über die Stadt schauen könne. Da das leider nicht der Fall war und ich auch nicht in den Zoo oder sonstiges wollte, blieb ich dann auch nicht lange hier. Immerhin konnte ich noch ein paar Eichhörnchen betrachten.

Zurück im Hostel plante ich dann noch den nächsten Tag und ging dann auch schon bald schlafen.

Morgen werde ich das Hostel dann auch schon verlassen und mich auf den Weg zu einem älteren Ehepaar machen, welches jedes Jahr Hiker aufnimmt und wo ich eventuell auch schon auf Leute treffen werde, die mit mir zusammen starten werden.

Weiter zu Scout & Frodo – Donnerstag 25.04.2024

Auch heute stand ich wieder früh auf und machte mir Frühstück. Während ich mein Essen verspeiste, kamen zwei deutsche rein, die von den Klamotten her auch wie Wanderer aussah.

Als ich sie fragte, was sie hier geplant hatten, stellt sich schnell heraus, dass sie auch den PCT laufen wollen. Wie sie mir mitteilten, machten sie sich am Sonntag und somit einen Tag später als ich auf den Weg. Wir unterhielten uns für einige Zeit über den Trail, unsere Ausrüstung, bisherige Erfahrung und übers Wandern generell.

Nach einiger Zeit wasche ich mein Geschirr und verabschiede mich wieder von ihnen, um mich auf den weiteren Weg zu machen.

Ich packte meine Sachen zusammen und verließ das Hotel. Mit dem Zug ging es bis zum Busbahnhof. Dort kam ich mit einem anderen Wanderer ins Gespräch, der gerade einige Tage auf dem PCT unterwegs war.

Nach einem kurzen Gespräch musste ich dann auf den Bus und fuhr weiter zu meiner heutigen Unterkunft.

Gegen 10 Uhr traf ich bei Scout & Frodo, einem älteren Ehepaar, dass selbst schon den PCT gelaufen ist und jedes Jahr Hiker aufnimmt, ein.

Dort werde ich direkt von einem Freiwilligen begrüßt, der mich auf dem Grundstück herumführt und mir verschiedene Sachen erklärt. Danach treffe ich direkt die ersten Hiker an und unterhalte mich mit ihnen.

Die meisten gehen einen Tag vor mir los und wahrscheinlich werde ich einigen davon wieder auf dem Trail begegnen. Die Gespräche sind ganz interessant, da auch hier sehr unterschiedliche Arten von Personen vorhanden sind. Neben US Bürgern sind auch Kanadier da, die quasi nach Hause laufen, Franzosen, Österreicher und natürlich auch Deutsche.

Am Abend bringt uns Scout Linedancing bei, was ganz witzig ist, und später gibt es ein gemeinsames Abendessen. Danach werden Geschichten über den Trail erzählt und erklärt, auf was wir besonders achten sollten. Insgesamt geht es sehr lustig zu und ich erfahre viele interessante und teilweiße auch wichtige Sachen.

Als es dunkel wird, gehen wir alle schlafen. Untergebracht sind wir in Gemeinschaftszelten, in denen jeder seine Isomatte und den Schlafsack ausbreitet. Logischerweise hat jeder alles dabei, um im Garten zu übernachten und somit ist das Lager schnell aufgebaut.

Letzte Vorbereitungen – Freitag 26.04.2024

Morgen geht es endlich los und somit ist heute der letzte Tag, um Vorbereitungen zu treffen.

Um 7 gibt es bereits gemeinsames Frühstück.

Danach fangen einige an die letzten Sachen aus den Rucksäcken zu werfen und alles einzupacken. Ich schaue dabei zu, wie bei manchen nochmals der komplette Inhalt des Rucksacks durchgeschaut wird, um noch das ein oder andere Kilo zu sparen.

Danach gibt es noch ein Gruppenbild vor dem Haus und bald werden die ersten Hiker von heute abgeholt und mit einem Shuttlebus zum Trailstart gebracht.

Als die weg sind, wasche ich meine Kleider und gehe mit anderen Essen einkaufen. Nach dem Mittagessen fange auch ich an meinen Rucksack zu packen und werfe nochmals einige Sachen raus.

Insgesamt komme ich nun auf ein Basisgewicht (Wanderstöcke, Mütze, Handy,… im Rucksack) von 8,5 Kg. Dazu habe ich noch Essen für 4-5 Tage dabei und starte mit zwei Litern Wasser. Laut neusten Informationen ist aktuell viel Wasser in der Wüste vorhanden und somit sollte ich nicht mehr als 2 Liter zum Laufen benötigen. Insgesamt komme ich also auf knapp 11-13 Kg, was ich tragen können sollte.

Am Mittag fahre ich noch mit anderen in einen Outdoorshop in der Umgebung und frische nochmals meine Ausrüstung auf. Für meine Wanderstöcke kaufe ich mir einen Schneeaufsatz und tausche noch kurz meine Stirnlampe aus. Anstelle einer Batterie betriebenen gibt es eine mit Akku, die ich auch über USB aufladen kann. Ansonsten sollte meine Ausrüstung soweit passen.

Zurück in der Unterkunft, begegne ich gleich neuen Leuten und mit der Zeit kommen auch immer wieder weitere Hiker hinzu.

Gegen Abend werden die neuen Leute dann auch in das Linedancing eingeführt, danach gibt es wieder Abendessen und wir hören wieder interessanten Geschichten zu.

Umso weiter der Abend voranschreitet, desto mehr kommt bei mir die Vorfreude auf den Start morgen auf. Mittlerweile verspüre ich eine positive Nervosität und kann es kaum noch abwarten, endlich meine Schuhe zu binden, den Rucksack aufzusetzen und loszulaufen.

Morgen geht es für mich endlich los!

Comments

2 Antworten zu „Erste Tage in den USA“

  1. Avatar von WanderFan42
    WanderFan42

    Ahoi,

    viel Spaß auf der Wanderung. Hast du dich mit dem Eichhörnchen von dem Bild noch länger unterhalten?

    MFG Nils

    1. Avatar von f.hoehn

      Hi,
      Ja. Wollte mir noch eine Expertenmeinung zu Nüssen einholen, da ich auf dem Trail davon sicher wieder viele essen werde.
      Gruß
      Flo

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