Besuch aus der Pfalz – Tag 35 bis 38

Tag 35 – Faramas bis Beaurepaire (20km) – Freitag 04.08.2023

Ich verließ den Campingplatz früh und lief bei leichtem Regen los. In der nächsten Bäckerei kaufte ich mir ein Schokocroissant und irgendeine Käsetasche. Ich setze mich auf einer überdachten Bank hin und verspeiste beides, während ich mir einen Kaffee kochte.

Danach verließ ich den kleinen Ort und lief lange Zeit über Feldwege zwischen Maisfeldern und Pferdeweiden hindurch. Das Wetter war heute leider nicht besonders gut und der Regen wurde mit der Zeit immer stärker.

An einem Aussichtspunkt machte ich kurz eine Pause. Theoretisch hätte ich von hier den Mont Blanc sehen können, aufgrund des Wetters sah ich aber nicht sehr weit.

Danach ging es für mich längere Zeit durch den Wald, in dem der Regen immerhin kaum zu spüren war. Dafür war dieser umso stärker, als ich den Wald wieder verlassen hatte. Da ich die letzte Woche komplett im Zelt verbracht hatte und ich bei diesem Regen nicht nochmal im Zelt schlafen wollte, suchte ich auf meinem Handy nach einer Unterkunft in den umliegenden Orten. Als ich ein kleines Hotel nicht weit entfernt gefunden hatte, machte ich mich auf den Weg dorthin. Ich verließ den Jakobsweg und stieg zum nächsten Ort hinab. Für ein trockenes Zimmer nahm ich heute einen Umweg von ca. 5km in kauf und morgen werde ich auch nochmals knapp 3 Extrakilometer dafür bekommen. Da es mir das bei diesem Wetter aber wert war, setze ich meine Wanderung bei mittlerweile starkem Regen fort.

Am Mittag kam ich durchnässt im Hotel an. In einem Supermarkt kaufte ich mir ein paar Sachen zum Essen und nutze die verbliebene Zeit, um Bilder von meinem Handy zu sichern. Abends holte ich mir noch eine Pizza in einem nahe gelegenen Restaurant. Während ich diese verspeiste, schaute ich einen Film, was ich schon lange nicht mehr gemacht hatte. Nach den vielen Nächten im Zelt fühlte sich dieser Abend für mich wie ein Wellnessurlaub an. Später schlief ich dann in meinem trockenen und weichen Bett ein, während es draußen immer wieder regnete.

Tag 36 – Beaurepaire bis Assieu (27,1km) – Samstag 05.08.2023

Heute startet mein Tag mit einem Frühstück im Hotel um halb 8. Ich aß eine ganze Weile an meinem Frühstück und packte danach entspannt alles zusammen. Als ich dann endlich mal loslief, war es bereits 9 Uhr.

Aufgrund meines Abstechers zum Hotel musste ich nun erst wieder auf den Jakobsweg zurückkommen. Da ich aber nicht direkt, sondern diagonal zurück auf den Weg lief, konnte ich mir ein bisschen Umweg sparen. Die ersten Kilometer musste ich dafür aber auf einer Landstraße laufen. Ich kam auf der ebenen Straße schnell voran und während neben mir die Autos vorbeifuhren betrachtet ich die Felder, ehe ich im Nachbarort ankam. Nach knapp 10 Kilometern kam ich endlich wieder auf dem Jakobsweg an und konnte wieder den Schildern folgen und musste nicht mehr auf Landstraßen laufen.

Bereits nach wenigen Minuten kam ich an einem schönen Aussichtspunkt vorbei. Diesen nutze ich für eine kleine Pause. Ich aß eine Kleinigkeit und trank etwas. Als ich gerade wieder losgehen wollte, kam ein Paar vorbei und fragte, ob ich Hilfe benötige. Sie seien mit dem Camper hier und hätten Wasser etc. dabei. Falls ich etwas benötige, könne ich es gerne haben. Ich lehnte dankend ab und unterhielt mich ein wenig mit ihnen. Wie sich herausstellte, sind sie letztes Jahr auch den Camino del Norte an der Nordküste gelaufen. Sie fanden ihn wunderschön und meinten, dass es die richtige Entscheidung für mich sei, diesen Weg laufen zu wollen. Er sei doch weniger überlaufen und besonders für Leute, die mit dem Zelt unterwegs sind, gäbe es herrliche Spots direkt am Meer. Sie wünschten mir dann noch eine gute Reise und liefen dann in die andere Richtung mit ihrem Hund weiter.

Auf meinem weiteren Weg kam ich an einem kleinen Kloster vorbei und füllte mir an der dort gelegenen Wasserquelle meine Reserven für die Nacht auf. Danach stieg ich dem Wasser folgend hinab, nur um direkt danach wieder hinauf zu dürfen.

Während ich weiter lief, schaute ich immer wieder nach einem geeigneten Schlafplatz. Im Wald war es jedoch schwer einen zu finden und als ich diesen verlassen hatte, stand ich auch schon am Ortseingang von Assieu. Also lief ich durch diesen Ort durch und danach kamen dann Maisfelder und Weiden. Auf einer nicht benutzten Weide suchte ich mir einen Platz für mein Zelt. Da es noch zu früh zum Aufbauen meines Zeltes war, kochte ich mir etwas zu essen und ruhte mich ein wenig aus. Immer wieder liefen Passanten am Feldweg entlang. Erst als die Sonne langsam unterging, fing ich an mein Zelt aufzubauen und mich hinzulegen. Dann genoss ich noch kurz den Sonnenuntergang aus meinem Zelt heraus und schlief danach schnell ein.

Tag 37 – Assieu bis Clonas-sur-Varéze (9,6km) – Sonntag 06.08.2023

Nach einer sehr erholsamen Nacht wachte ich in meinem Zelt auf dem Feld auf. Ab heute wird mein Cousin Julian mich für einige Tage auf meiner Wanderung begleiten. Da dieser über Lyon heute erst anreist und wir uns am Nachmittag auf einem Campingplatz in der Nähe treffen wollte, hatte ich eine ganz kurze Tour vor mir.

Ich packte also am frühen Morgen schnell wieder alles zusammen, um nicht von Passanten entdeckt zu werden und kehrte dann auf den Weg zurück. Bereits nach einem Kilometer setze ich mich auf eine Bank und frühstückte ganz entspannt. Der geplante Treffpunkt war knapp 10 Kilometer entfernt. Ich ließ es also wirklich langsam angehen.

Da der Weg aber keine tollen Aussichtspunkte bot und ich auch nicht einfach stehen bleiben wollte, kam ich bereits um 11 auf dem Campingplatz an. Ich reservierte direkt zwei Stellplätze für unsere Zelte und baute meins an einem abgelegenen Ort auf. Dann wusch ich meine Kleider und machte einen Mittagsschlaf. Später kochte ich mir 2-Minuten-Reis zum Mittagessen und verspeiste diesen an einem kleinen Tisch auf dem Campingplatz. Die Zeit danach nutze ich, um ein kleines Krafttraining zu absolvieren, welches hauptsächlich aus Liegestützen und Sit-Ups bestand. Nach dem Training schrieb ich noch an meinem Blog und reservierte für heute Abend einen Tisch in der Pizzeria auf dem Campingplatz. Sonst ruhte ich mich einfach beim Lesen aus.

Gegen 19 Uhr traf dann auch Julian auf dem Campingplatz ein. Nachdem er sein Zelt aufgebaut und wir uns kurz ausgetauscht hatten, gingen wir zur Pizzeria und aßen dort gemeinsam etwas. Danach war es dann auch schon Zeit zum Schlafen gehen, da wir am nächsten Tag wieder früh raus wollten.

Tag 38 – Clonas-sur-Varéze bis Bourg-Argental (33,2km) – Montag 07.08.2023

Obwohl Julian bereits um 6:30 Uhr aufstand, um sein Zelt abzubauen und alles in seinen Rucksack einzusortieren, blieb ich entspannt bis um 7 Uhr liegen. Dann packte auch ich alles zusammen. Da Julian noch immer ein bisschen brauchte, machte ich mir noch entspannt einen Kaffee. Danach machten wir uns zusammen auf den Weg in den Westen.

Am Anfang des Tages ging es der Straße entlang und wir überquerten die Rhone mit einer Autobrücke. Neben den Autos, welche neben uns vorbeifuhren, konnten wir auch das Atomkraftwerk der Stadt betrachten.

Im nächsten Ort kauften wir uns ein Sandwich in einem Supermarkt und verspeisten dieses auf einer Bank auf einem Spielplatz.


Danach ging es direkt bergauf. Durch den Wald stiegen wir immer weiter nach oben. Zwischendrin kamen wir an einer Kapelle vorbei, von wo wir einen schönen Blick zurück hatten. Neben der Rhone konnte ich auch den Weg der letzten Tage sehen. Danach ging es für uns weiter hinauf.


An einer Sitzgelegenheit in einem kleinen Ort legten wir unsere Mittagspause ein. Wir verspeisten den Rest unseres Sandwiches und füllten unser Wasser am Brunnen auf. Da wir noch essen hatten, gönnten wir uns leider kein Baguette aus dem Automaten. Aber immerhin machte er uns klar, dass wir wirklich in Frankreich waren.


Danach ging es immer weiter nach oben. Wir liefen zuerst durch den Wald und später immer wieder über Feldwege. Zwischendrin kamen wir an sehr kleinen Orten vorbei, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein schien.

Neben den kleinen Dörfern, gab es auch kleine Städte, welche aber anscheinend auch keine richtigen Supermarkt hatten und auch die Restaurants alle noch zu waren.


Danach ging es wieder weiter durch die natur. Aufgrund der gewonnene Höhe konnten wir immer wieder zurückblicken und die schöne Aussicht genießen.


Gegen Abend kam dann noch ein kleiner Abstieg, ehe wir an unserem Zielort ankamen. Dort ließen wir uns auf einem Campingplatz nieder. In einem nahe gelegenen Supermarkt kauften wir uns Abendessen und verspeisten dieses. Nach einer Dusche war es dann auch schon Zeit uns langsam bettfertig zu machen. Ich plante noch die nächste Route und schrieb ein wenig Tagebuch. Gegen 10 Uhr gingen wir dann schlafen.

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