Erste Wanderungen zum Cerro Torre und Fitz Roy

Cerro Torre – Donnerstag 23.11.2023

Nach einer sehr erholsamen Nacht wachte ich um 7:30 Uhr zu meinem Wecker auf. Trotz 2 Grad Außentemperatur hatte ich in meinem Zelt nicht gefroren und in meinem guten Schlafsack war es kuschelig warm.
Im Gemeinschaftsraum des Campingplatzes frühstückte ich kurz und packte danach meinen Rucksack. Da ich heute Abend wieder auf dem Campingplatz schlafen wollte, ließ ich mein Zelt dort stehen und packte nur wenige Sachen in meinen Rucksack ein.
Ich freute mich, endlich wieder wandern zu können. Als heutiges Ziel hatte ich mir den Laguna Torres, also den Bergsee unter einem der bekanntesten Berge Patagoniens herausgesucht.
Schon nach wenigen Metern ließ ich die letzten Häuser hinter mir und stieg einen kleinen Berg hinauf. In der schönen Landschaft ging es einige Zeit leicht auf und ab.

Nach wenigen Kilometern konnte ich bereits das erste Mal einen Blick auf das beeindruckende Bergpanorama vor mir werfen. Der Cerro Torre war klar zu erkennen und nach ein paar Bildern machte ich mich weiter auf den Weg dorthin.

Es ging für eine Weile einem Fluss entlang durch ziemlich flaches Gebiet. Neben mir waren kleinere Büsche und ich hörte das Wasser rauschen. Vor mir sah ich die Berge, welche dank dem einigermaßen schönen Wetter gut sichtbar waren.


Nach einem letzten Anstieg erreichte ich dann auch schon den Bergsee. Während sich die höheren Berge vor mir im Wasser spiegelten, schwammen auch einige Eisbrocken darin umher.

Insgesamt war der Anblick sehr beeindruckend und somit legte ich direkt am Wasser eine Pause ein, um mir einen Kaffee zu kochen und die Aussicht zu genießen.

Danach stieg ich auf einer Moräne am See entlang weiter hinauf in Richtung Berge. Umso weiter ich nach hinten kam, desto besser konnte ich den Gletscher unterhalb der hohen Gipfel erblicken. Am Ende des Weges setze ich mich nochmals auf einen Stein, um den Gletscher genauer zu beobachten.

Etwa 15 Minuten später machte ich mich dann wieder auf den Rückweg.

Da ich nicht den gleichen Weg zurücklaufen wollte, bog ich kurz vor dem Anfang des Sees ab und lief weiter durch einen kleinen Wald. Jedoch war dieser nicht besonders groß und somit war ich dann doch wieder auf dem Hinweg unterwegs.

Da ich aber in die andere Richtung lief, konnte ich trotzdem viele neue Sachen beobachten und die Natur genießen. Während ich so durch die Gegend lief, kamen mir immer wieder andere Wanderer entgegen. Einige waren sogar mit Führer unterwegs, was mich bei diesem einfachen, gut ausgebauten und gut markierten Weg dann doch wunderte.

Nach fast 6,5 Stunden erreichte ich dann wieder El Chaltén und lief zurück zum Campingplatz. Dort legte ich eine kurze Pause ein und machte mich danach auf die Suche auf etwas Essbares.
In einem kleinen Imbissladen kaufte ich mir eines der für diese Gegend bekannten Rinderlendensandwiches, welches tatsächlich außerordentlich gut schmeckte.

Als ich fertig gegessen hatte, kaufte ich noch Essen für die nächsten Tage und dann wurde es auch schon langsam dunkel und somit begab ich mich dann wieder in mein Zelt, um mich dort auszuruhen und später schlafen zu gehen.

Fitz Roy – Freitag 24.11.2023

Da die erste Wanderung gestern so gut geklappt hatte und das Wetter für die nächsten Tage gut gemeldet war, entschied ich mich dazu heute eine zweitägige Wanderung zu starten.
Also wachte ich auch heute wieder um halb 8 auf, frühstückte kurz etwas und baute danach mein Zelt ab. Bevor ich mich auf den Weg zu meiner Tour machte, lief ich noch kurz zur Touristeninformation, um ein paar Sachen für die nächsten Tage zu klären. Danach kaufte ich noch ein Sandwich in einer Bäckerei und machte mich endlich auf den Weg zu meiner zweiten Tour.
Zuerst musste ich zum hinteren Ende von El Chaltén laufen. Dort verließ ich den Ort und begab mich wieder in den Nationalpark.

Es ging direkt steil bergauf und bei den hohen Temperaturen kam ich schnell ins Schwitzen. Auf dem Weg war wieder viel los und somit kam ich manchmal nur langsam voran.
Nach dem ersten Anstieg wurde ich aber direkt mit einem schönen Panorama belohnt.

Danach ging es weiter durch den Wald bergauf und schon bald traf ich auf den Laguna Capri, von wo aus ich einen wunderbaren Blick auf den Fitz Roy, den höchsten Berg in der Gegend bekam. Danach ging es weiter durch den Wald und bald erreichte ich ein kleines Plateau, welches ich für einige Zeit durchwanderte. Von hier aus hatte ich auch die ganze Zeit die schönen Berge im Blick und bei dem guten Wetter machte das Wandern richtig Spaß.

Am Ende des Plateaus erreichte ich dann auch mein Schlafplatz für die heutige Nacht. In dem kostenlosen Campingplatz, welcher nur aus Stellplätzen im Wald und einer sehr einfachen Toilette bestand, baute ich mein Zelt für die Nacht auf. Da es erst 14 Uhr war, machte ich einen kurzen Mittagsschlaf und trank danach entspannt einen Kaffee. Für den Aufstieg zum Lago de los Tres, brauchte ich nicht mehr lange und somit konnte ich die Touristen umgehen, die alle wieder zurück nach El Chaltén mussten.

Gegen 16 Uhr machte ich mich dann wieder an den Aufstieg zum See. Während ich den Berg hinauf lief, kamen mir viele Leute entgegen, die teilweise doch sehr erschöpft aussahen und offensichtlich auch nicht die richtigen Schuhe für das Geröll dabei hatten. Einige hatten sichtlich Probleme mit dem felsigen Gelände. Während ich wartete, damit der Weg vor mir wieder frei wurde, schaute ich mir immer wieder die Landschaft hinter mir an, welche durch seine schier endlose Weite sehr beeindruckend war.

Nach einiger Zeit erreichte ich dann auch den Bergsee und somit das Ziel meiner heutigen Tour. Tatsächlich waren die meisten Touristen schon wieder weg und es waren verhältnismäßig wenig Leute noch oben unterwegs.

Hier noch ein Panorama Rundumblick.

Nachdem ich die Aussicht von oben eine Weile genossen hatte, stieg ich zum See hinab, welcher zu dieser Jahreszeit noch komplett zugefroren war und somit besonders interessant anzuschauen war.

Als einer der letzten machte ich mich gegen halb 7 dann wieder an den Abstieg, um noch im Hellen am Campingplatz anzukommen und dort noch genügend Zeit zum Abendessen zu haben. Da nicht mehr viel los war, kam ich schnell voran und war schon bald wieder unten an meinem Zelt angelangt.

An einem kleinen Fluss füllte ich mein Wasser auf und kochte mir danach entspannt ein paar Nudeln mit Tomatensoße und heute hatte ich sogar noch Parmesankäse dabei, um mein Essen immerhin etwas zu veredeln.

Nach dem Essen unterhielt ich mich noch mit zwei Deutschen aus Stuttgart, die ihr Zelt neben meinem aufgebaut hatten. Als es dann kurz vor 10 Uhr auch schon dunkeln wurde, gingen wir in unsere Zelte um zu schlafen.

Lago Piedras Blancas – Samstag 25.11.2023

Gestern hatte ich mir noch überlegt, ob ich um 4:30 aufstehen und erneut zum Bergsee aufsteigen sollte, um von dort den Sonnenaufgang zu genießen. Da ich von der Tour gestern dann aber doch kaputt war, hatte ich mich dagegen entschieden und heute Morgen lieber länger geschlafen. Wie sich herausstellte, war das eine gute Entscheidung, denn es Wetter war nicht so gut wie gestern und die Berge hingen in den Wolken.

Ich frühstückte also noch gemütlich und baute danach entspannt mein Zelt ab.
Während sich die zwei Jungs aus Stuttgart auf den Weg zu einem Aussichtspunkt für den Fitz Roy machten, entschied ich mich Wetter bedingt dagegen für eine kleinere Wanderung zum Lago Piedras Blancas, um mir dort die Gletscherkante genauer anzuschauen.
Mit meinen Sachen im Rucksack lief ich also wieder über die kleine Brücke, um den Fluss zu überqueren. Danach bog ich im Wald aber auf einen kleinen, nicht ausgeschilderten Pfad ab.

Ab und an konnte ich zwar Fußspuren von anderen Menschen erkennen, aber generell wirkte der Weg nicht gerade, als ob er sehr oft begangen werden würde. Immer wieder musste ich mich durch kleine Büsche durchkämpfen.
Der Weg selbst führte direkt am Fluss entlang und schon nach wenigen Minuten war ich so weit weg von den anderen Touristen, dass ich mich wie mitten in der Wildnis fühlte. Ich folgte dem Pfad am Flussrand entlang, ehe er dann direkt in das Flussbett wechselte.

Hier musste ich immer wieder nach den kleinen Steintürmen Ausschau halten, um den weiteren Wegverlauf zu finden.
Während neben mir das Wasser rauschte, lief ich also ganz alleine durch diese schöne Natur.

Bald erreichte ich den unteren Teil des Gletschers, welcher immerhin durch ein Schild markiert war.
Ab hier musste ich mich durch das Geröllfeld weiter nach vorne kämpfen. Auch hier waren die einzigen Wegweiser die kleinen Türme aus Steinen und ab und an musste ich auf einen größeren Felsen klettern, um den nächsten Wegpunkt ausmachen zu können. Da ich die Route aber auf meinem Handy hatte, konnte ich per GPS immer wieder schauen, wo es in etwa weiter gehen sollte.

Nach einiger Kletterei kam ich dann tatsächlich am See unterhalb des Gletschers an. Die Gletscherkante, welche auf den Felsen thronte, war wirklich beeindruckend. Das blaue Eis schimmerte regelrecht und von hier wirkte das ganze nochmals deutlich größer als aus der Ferne.

Da am See aber dermaßen der Wind wehte und auch immer wieder Wasser aufwirbelte, blieb ich nicht lange an diesem Ort. Eigentlich wollte ich hier eine Pause einlegen. Aufgrund des starken Windes entschied ich mich aber dagegen und machte mich wieder auf den Rückweg.
Ich kletterte als erneut durch die Felsen hindurch. Unter mir hörte ich auch hier das Wasser rauschen. Da ich mir den Weg aber gemerkt hatte, fand ich deutlich schneller zurück und schon bald war ich wieder am Fluss angekommen. Auch hier wehte der Wind nun deutlich stärker und ich musste aufpassen, dass ich nicht von einer der starken Böen umgeworfen werde.

Teilweise schwankend, lief ich also zurück. Hatte ich doch in den 2 Stunden weder auf dem Hin- noch auf dem Rückweg auch nur einen Wanderer getroffen, kamen mir auf dem touristischen Weg direkt wieder einige Leute entgegen.
Da ich noch genug Zeit hatte und nicht wirklich erschöpft war, entschied ich mich gegen den direkten Weg zurück nach El Chaltén. Ich lief quer an der Bergfront entlang in Richtung Süden.

Auf den nächsten 7 Kilometern kam ich erneut an kleineren Seen vorbei und durchwanderte Wald- und Wiesenlandschaften. Immer wieder konnte ich dabei verschiedene Arten von Vögeln antreffen.
Auch auf diesem Weg traf ich nur sehr wenige Menschen an, aber immerhin gab es hier Schilder und der Weg wirkte generell gut ausgebaut.

Für einige Zeit ging es durch den Wald, wo es langsam bergab ging.

Nach etwa 2 Stunden traf ich dann wieder auf den Weg, welcher zum Cerro Torre führte. Von hier aus machte ich mich dann auf den Rückweg nach El Chaltén. Leider musste ich auch hier immer wieder Reisegruppen hinterher traben, welche deutlich langsamer unterwegs waren als ich.

Nach insgesamt 20 km kam ich dann aber wieder in El Chaltén an. Dort baute ich erneut mein Zelt auf dem Campingplatz auf, duschte, kaufte ein und kochte mir etwas zum Essen. Danach las ich noch ein bisschen in einem Buch und schlief dann auch schon bald bei starkem Wind, welcher mein Zelt immer wieder durchrüttelte, ein.

Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert