Aufbruch zu meinem nächsten Abenteuer

Die letzten Tage zu Hause

Seit ich vor einer Woche von Portugal zurückgekehrt bin, hatte ich viel zu tun. Wäsche waschen, Ausrüstung nachbessern, Videos schneiden – alles Sachen die ich etwas schneller machen musste als es mir lieb war. Denn neben diesen Routineaufgaben musste ich auch die letzten Vorbereitungen für meine nächste größere Wanderung treffen. Dabei musste ich eine Unterkunft in San Diego suchen, meine Permits drucken, einen Handytarif für die USA buchen, …

Während andere Hiker sich über Monate auf die größte Wanderung ihres Lebens vorbereiten, bereits Wochen zuvor anfangen zu packen und ihre Ausrüstung immer wieder optimieren, ging es bei mir doch etwas spontaner und hektischer zu.

Bis ich die Videos zu Portugal fertig und die Kleider gewaschen hatte, war es bereits Donnerstag. Da ich am Sonntag Abend schon wieder nach Frankfurt fahren wollte, hatte ich somit noch knapp 3 Tage Zeit, um eine Unterkunft in San Diego zu buchen, einen Handy Tarif für die USA zu suchen, meine SD Karten zu bereinigen, meine Wohnung zu putzen und vorzubereiten, Leute zu treffen und mich zu verabschieden, die ersten Tage auf dem Trail zu planen, Ausrüstung nachzubestellen, meinen Rucksack für eine 5 Monate dauernden Wanderung zu packen, …

Dementsprechend stressig waren die letzten Tage zu Hause. Immerhin wusste ich in etwa, was in meinen Rucksack soll, da ich doch schon etwas abschätzen kann was ich brauche und was nicht. Trotzdem war es ein komisches Gefühl, in etwa 2h den Rucksack zu packen und zu hoffen, dass ich nichts vergessen hatte.

Einige Sachen sind auch dieses Mal wieder rausgeflogen und insgesamt habe ich nun ein Basis Gewicht von knapp 8,3 kg. Auf der Waage wurde 8,6kg angezeigt, aber da waren auch schon Sonnencreme, Zahnpasta etc. im Rucksack.

Somit reduzierte ich erneut das Gewicht meines Rucksacks, was teilweise auch Komforteinbußen bedeutet. Auf eine lange Hose verzichte ich dieses Mal komplett. Stattdessen habe ich eine leichte Regenhose dabei, die ich auch als Windhose nutzen kann. Da meine bestellte Regenhose Lieferverzögerungen hatte und somit erst bei mir ankommen wird, wenn ich bereits in der USA sein sollte, musste ich mir spontan eine Regenhose von meiner Mama schnorren. Immerhin passt mir diese ganz gut und somit ist meine Ausrüstung dann doch ziemlich so, wie ich es wollte.

Mit Wasser und Verpflegung sollte ich dadurch ein Gesamtgewicht im Rucksack von etwa 15kg nicht oft überschreiten. Dieses Gewicht hatte ich auch auf anderen Touren bereits auf dem Rücken und kam dabei gut damit zurecht. Alles in allem denke ich, dass ich also auch mit dieser Ausrüstung etwa 30km pro Tag bewältigen können sollte, was mich dann doch optimistisch stimmte, dass ich auch die längste und vielleicht anspruchsvollste Wanderung meines bisherigen Lebens packen könnte.

Es geht los – Sonntag 21.04.2024

Heute ist es dann endlich wieder soweit. Während durch die vielen Aufgaben der letzten Tage bei mir nicht wirklich Vorfreude aufkam, sollte sich das heute dann doch ändern.

Am Morgen stand ich früh auf, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Die restlichen Lebensmittel wurden verspeist, die Küche geputzt und der Kühlschrank abgeschalten. Ein letztes Mal wurden die Waschmaschine und der Trockner bedient und das Bett gemacht.

Gegen 15 Uhr machte ich dann einen letzten Rundgang durch die Wohnung, um zu schauen, dass ich alles erledigt hatte. Dann nahm ich meinen Rucksack und fuhr mit meiner Schwester zusammen zu unseren Eltern. Dort gab es dann nochmal Kaffee und Kuchen, ehe mich meine Eltern zum Hauptbahnhof in Karlsruhe brachten.

Von dort aus ging es dann bald mit dem Zug über Mannheim weiter bis nach Frankfurt. Spätestens als ich alleine im Zug war und einfach nur aus dem Fenster schaute, wurde der Stress der letzten Tage durch die Vorfreude auf die bevorstehende Reise ersetzt. Umso länger ich im Zug saß, desto bewusster wurde ich mir, dass es nun endlich los ging.

In Frankfurt im Hostel angekommen, war ich dann wieder richtig im Reisefieber und während ich diese Zeilen in der Lobby des Hotels/Hostels schrieb, kam die Freude und Spannung auf, die ich zu Beginn einer solchen Reise in der Regel habe. Ich fragte mich, was die nächsten Monate wohl alles passieren wird und welche schönen Momente ich wieder erleben dürfe.

Morgen geht es dann mit dem Flieger von Frankfurt über San Francisco weiter bis nach San Diego. Dort möchte ich dann zuerst ein paar Tage die Stadt besichtigen und danach weiter zu Scout und Frodo, einem älteren Ehepaar aus San Diego, die jedes Jahr Hiker aus der ganzen Welt aufnehmen, fahren und dort dann die letzten Stunden vor dem eigentlichen Start meiner Wanderung zu verbringen und eventuell schon die ersten Leute zu treffen, die so wie ich am 27. April zu einer der größten Wanderungen ihres Lebens aufbrechen wollen.

Ich hoffe, dass ich noch einen Blog Post zu den ersten Tagen in den USA geschrieben bekomme. Auf dem Trail kann es dann sein, dass es nicht ganz so regelmäßig neue Nachrichten von mir gibt, da ich unterwegs sicher nicht immer Netz haben werde. Aber ich versuche natürlich trotzdem euch so oft wie möglich über meine Abenteuer auf dem Laufenden zu halten 😉.

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