I am going to Canada! – Meile 0 bis 77

Tag 1 – (22,3 km) – Samstag 27.04.2024

Am Morgen gibt es Frühstück und ich unterhalte mich mit einigen Leuten. Danach packe ich alles Sachen in den Rucksack und nehme eine letzte Dusche. Mittlerweile kommt bei mir und den anderen richtig Aufregung auf. Ich kann es kaum noch abwarten, endlich zu beginnen.

Nach einem Abschiedsgruppenbild, fahren wir mit einem Van los.

Unterwegs machen wir nochmals halt bei REY und in einem kleinen Laden. Dort holen sich einige ein Bier und ich schließe mich ihnen an, um auf den Trailstart anstoßen zu können.

Wenig später, etwa gegen 12 Uhr, stehen wir an der Grenze zu Mexiko. Die Mauer ist riesig und zieht sich lange dahin. Am Terminus bekommen wir eine kurze Einführung von Freiwilligen und die Permits werden überprüft.

Wir trinken unser Bier, stoßen auf den Trailstart an und machen Bilder.

Dann geht es zur Mauer. Ich Strecke die Hand auf die andere Seite und bin somit tatsächlich in Mexiko.

Als wir mit den Bildern fertig sind, laufe ich los. Endlich bin ich also auf dem PCT und somit auf dem Weg nach Canada. Es fühlt sich richtig gut an. Das Gefühl, etwas so großes anzufangen ist einfach schlecht zu beschreiben, aber richtig schön 😊

Es geht durch die Wüste, die deutlich grüner ist als ich es erwartet hatte. Nach wenigen Minuten erreiche ich ein Schild mit der ersten Meile. Somit habe ich nur noch 2649 weitere Meilen zu gehen.

Danach auch schon bald das erste Camp. Hier fülle ich nochmals Wasser auf und mache mich dann wieder auf den Weg. Bald hole ich die zwei Amerikaner ein, die auch im Shuttle waren. Ich laufe ein paar Minuten mit ihnen. Danach bin ich etwas mit einem Finnen unterwegs. Wir überqueren eine Bahnschiene und es geht lange Zeit über kleine Pfade durch die Wüste. An einer ersten Wasserstelle legen wir eine Pause ein. Kaputt bin ich zwar nicht wirklich, aber ich esse etwas und genieße den Schatten. Danach mache ich mich wieder alleine auf den Weg. Die Landschaft gefällt mir wirklich gut, auch wenn die Sonne langsam stärker wird. Es geht vermehrt bergauf und somit kann ich weiter in die Ferne schauen. Hinten ist immer wieder der Grenzzaun und dahinter Mexiko zu sehen.

An einer weiteren Wasserstelle mache ich wieder Pause und es kommen auch bald die Leute von zuvor dazu. Wie wir in der FarOut App feststellen, ist es die letzte Wasserstelle für 8 Meilen. Da einige, eventuell auch ich, schon vorher campen wollen, füllen wir alle unsere Reserven auf. Danach mache ich mich wieder auf den Weg. Insgesamt lege ich nochmals knapp 13 km zurück, bei denen es zuerst weiter nach oben und dann auf der anderen Seite bergab geht.

Etwa 2,2 km vor dem nächsten Campspot, halte ich an. Hier gibt es einen größeren Felsen mit guter Aussicht. Ich entscheide mich dazu nicht weiterzulaufen, sondern hier zu übernachten.

Anstelle mit einigen anderen Zelten zusammenzustehen, möchte ich hier heute Cowboy Campen, also ohne Zelt auf meiner Isomatte im freien schlafen. Da es bereits langsam dunkel wird, koche ich mir noch schnell etwas zu essen.

Während ich mein Essen verspeise kommt noch der Tiroler Toubi, den ich bei Scout und Frodo kennengelernt habe, vorbei. Er möchte zum Camp absteigen und dort übernachten. Wir unterhalten uns ein paar Minuten, bevor er sich wieder auf den Weg macht.

Obwohl wir heute erst nach 12 Uhr los gelaufen sind, habe ich doch noch 22 km geschafft, was mehr war als geplant. Am Abend bekomme ich noch einen schönen Sonnenuntergang zu sehen. Danach schauen ich mir noch einige Zeit die Sterne über mir an, bevor ich in meinem Schlafsack einschlafe.

Tag 2 – (33,2 km) – Sonntag 28.04.2024

Die Nacht war feuchter als erwartet und somit wache ich am Morgen mit einem nassen Schlafsack auf. Immerhin ist nur die Außenschicht feucht und somit konnte ich trotzdem im warmen Daunenschlafsack übernachten.

Um 6 Uhr stehe ich auf und mache mir Frühstück, während ich den Sonnenaufgang bestaunen.

Gerade als die Sonne aufgegangen war, treffe ich auf einen Hiker aus den USA, den ich bei Scout und Frodo getroffen hatte. Er ist bereits seit 4:30 unterwegs und hat schon einige Kilometer hinter sich. Ich dagegen bin gerade erst aufgestanden und trinke noch meinen Kaffee. Nach einem kurzen Gespräch geht er weiter. Ich packe meine Sachen zusammen und mache mich auch auf den Weg.

Nach zwei Kilometern komme ich am Camp Greek vorbei, wo einige Leute, die mit mir gestartet waren übernachtet hatte. Außerdem treffe ich einige andere Hiker an, die einen Tag vor mir zur Grenze gefahren und in den Morgenstunden losgelaufen waren. Auch mit denen tausche ich mich kurz aus und irgendwie fühlt es sich ein wenig wie auf dem Jakobsweg an. Immer wieder treffe ich auf bekannte Gesichter und komme somit leicht mit den Leuten ins Gespräch. Nachdem ich am Fluss des Camps mein Wasser aufgefüllt habe, mache ich mich auf den bevorstehenden Anstieg. Schnell gewinne ich an Höhe und bekomme einen guten Blick auf die Umgebung.

In den Morgenstunden ist es noch angenehm kühl und somit komme ich gut voran. Der Anstieg zieht dich aber ziemlich in die Länge und ich komme schnell ins Schwitzen. Weiter oben flacht der Berg ein bisschen ab, aber es geht weiter bergauf.

Nach einiger Zeit bekomme ich den Lake Morena zu sehen.

Dorthin steige ich ab und komme an einem kommerziellen Campingplatz vorbei. Einige Meter die Straße hinunter halte ich in einem Laden, wo ich mir ein kaltes Erfrischungsgetränke kaufe. Einige andere essen bereits große Portionen Hamburger mit Pommes und das, obwohl erst kurz nach 10 Uhr am Morgen ist. Ich setzte mich zu einer Gruppe dazu und wir unterhalten uns über die bisherige Strecke. Da es im Schatten aber doch ziemlich kalt ist, mache ich mich bald wieder auf den Weg.

Es geht längere Zeit durch eine etwas flachere Landschaft.

Zwischendrin gibt es einen Bach zu überqueren. Schnell ziehe ich meine Schuhe aus und laufe durch das kalte Wasser. Bei den mittlerweile warmen Temperaturen ist dies eine echte Wohltat. Danach geht es weiter zu einem kostenlosen Campingplatz, der extra für PCT-Hiker ist. Als ich Mal wieder mein Wasser auffüllte, komme ich mit einer der ehrenamtlichen ins Gespräch. Die nette Frau gibt mir einige Tipps und informiert sich über meine bisherige Erfahrung etc. Als ich ihr von meinem Touren erzähle, bei denen sie ganz interessiert ist, und dann noch meinte, dass ich nicht viel für den PCT geplant hatte, meinte sie nur, dass ich mich bei den einfachen Sachen dann eventuell bei anderen erkundigen müsse, aber bei den schwierigen Sachen wäre ich sehr gut vorbereitet. Immerhin habe ich schon einige Erfahrungen im Zeltplatz finden, Essen kalkulieren, Flussüberquerungen, Wandern in Schnee und Eis, …

Nach dem längeren Gespräch packe ich alles zusammen und laufe wieder los. Es geht erneut den Berg hinauf und mittlerweile ist es richtig heiß in der Sonne. Der Schweiß läuft nur so an mir herab und ich merke, dass ich eben doch in der Wüste unterwegs bin. Trotzdem möchte ich mir nicht ausmalen, wie anstrengend das Wandern hier wohl in zwei bis drei Wochen sein wird, wenn die Temperaturen nochmals deutlich steigen.

Oben angelangt, geht es weiter am Hang entlang. Ich steige zu einer Wasserstellen hinab, um dort ein letztes Mal mein Wasser aufzufüllen. Immerhin habe ich bereits 26 km hinter mir und möchte mir daher demnächst einen Schlafplatz suchen. Am Wasser treffe ich eine junge Polin. Während ich mein Wasser filter unterhalte ich mich noch mit ihr, bevor ich dann zu meinem letzten Abschnitt für heute aufbreche.

Es geht weiter leicht den Berg hinauf. Die Aussicht ist wirklich gut und mittlerweile wird es im Schatten schon wieder etwas kühler, was das Laufen angenehmer macht. In der Sonne bleibt es aber trotzdem heiß.

Bald komme ich an einem Campspot vorbei. Hier stehen bereits einige Zelte und ich sehe auch bekannte Gesichter. Teilweiße Leute mit denen ich heute unterwegs war und teilweiße Personen, die ein bis zwei Tage vor mir aufgebrochen sind. Das Camping liegt zwar direkt am Wasser, aber leider im Wald. Da ich mir einen Spot mit guter Aussicht erhoffe, breche ich nochmals auf und laufe weiter den Berg hinauf. Leider finde ich keine passenden Plätze. Als ich nach 33 km an einem Campspot vorbei komme, entscheide ich mich hier zu bleiben, auch wenn ich hier keine gute Aussicht habe. Heute baue ich mein Zelt auf und koche mir danach etwas zu essen. Bis ich fertig bin ist schon wieder 20 Uhr und es wird gerade dunkel. Da ich von der vielen Sonne und den 33 km ziemlich kaputt bin, gehe ich direkt schlafen.

Tag 3 – (37,2 km) – Montag 29.04.2024

Pünktlich um 6 Uhr stehe ich auf, baue mein Zelt ab, frühstücke und mache mich gegen 6:45 Uhr auf den Weg.

Zuerst geht es leicht bergauf und ich bekomme einen schönen Blick auf die Umgebung.

In den frühen Morgenstunden ist das Laufen ganz angenehm. An einem Bach treffe ich auf die ersten Hiker und fülle wie sie mein Wasser auf. Während wir das Wasser filtern unterhalten wir uns, wie weit wir heute gehen wollen. Wirklich lange habe ich eigentlich nicht geplant. Zwei Amerikaner empfehlen mir ein Restaurant nicht weit von hier, wo man angeblich gut frühstücken kann. Überraschenderweise geht es bald durch einen Wald. Im Schatten ist die Sonne kaum zu merken und ich genieße das laufen sehr. Während ich durch die Landschaft laufe, überlege ich mir was ich im Restaurant frühstücken könnte.

An einer Abzweigung biege ich ab und mache mich auf den Weg zum Restaurant. Als ich dort ankomme, muss ich feststellen, dass es leider geschlossen hat. Weiter hinten gäbe es noch einen kleinen Laden. Da ich aber noch genügend Essen habe, kehre ich liebe wieder um. Auf dem Weg zurück wasche ich an einer Wasserstellen noch kurz ein paar Kleider und hänge sie danach in die Sonne. Immer wieder kommen Wanderer vorbei, die sich genauso wie ich auf das Frühstück gefreut hatten und von meiner Nachricht, dass das Restaurant geschlossen sei, nicht sehr begeistert waren.

Nach ca. 15 Minuten in der Sonne, sind meine Kleider wieder trocken und ich gehe weiter. Es geht erneut durch den Wald. Bald bekomme ich aber einen ersten Blick auf die Landschaft weiter unten, die sehr trocken aussieht.

Irgendwann treffe auf eine junge Frau aus Wisconsin. Sie macht gerade Pause im Schatten der Bäume und ruht ihre Füße aus, die bereits von Blasen geplagt sind. Dagegen habe ich bisher Glück und kann ohne Probleme durch die schöne Natur laufen. Nachdem ich mich einige Minuten mit ihr unterhalten habe, ziehe ich weiter.

Nach einigen weiteren Kilometern durch den Wald, komme ich endlich am vorderen Teil des Berges an. Kurzerhand biege ich vom Weg ab und laufe durch das Gebüsch weiter nach vorne. Dort empfängt mich ein wunderschönes Berg- bzw. Wüstenpanorama, welches ich ausgiebig bestaune.

Danach geht es in der warmen Sonne weiter durch die Landschaft. Dabei wechseln sich grüne Abschnitte mit eher trockenen Felsen ab. An einer Straße setze ich mich unter einer Aussichtsplattform in den Schatten und ruhe mich ein wenig aus. Danach geht es nochmals einige Kilometer weiter. An einer Wasserstellen fülle ich ein letztes Mal mein Wasser auf und mache mich danach auf die Suche nach einem Schlafplatz. Immer wieder bekomme ich spektakuläre Aussichten zu Gesicht.

Da ich unbedingt einen Schlafplatz mit Aussicht haben möchte, laufe ich lange Zeit weiter auf dem wunderschönen Pfad. Nach 37 km finde ich dann tatsächlich einen Spot. Viele Plätze sind schon belegt, aber weiter vorne am Berg finde ich dann noch einen freien Platz, der sogar der beste von allen ist. Bevor ich mein Nachtlager aufschlage, unterhalten ich mich noch mit Gandalf, einem 57 jährigen Deutschen, der seinen Trailnamen dem großen Wanderstock zu verdanken hat. Er ist etwas gemütlicher als ich unterwegs und hat bereits seinen ersten Zero-Day, also einen Tag ohne wandern, hinter sich. Nach einigen Minuten fängt die Sonne schon an unterzugehen und ich mache mich dann doch daran, mein Schlafplatz vorzubereiten.

Da ich auch heute wieder Cowboy Campen möchte, ist das Nachtlager schnell errichtet und ich kann mir noch etwas zu Abendessen kochen. Während ich dieses verspeise, schaue ich mir den Sonnenuntergang an. Danach geht es in den Schlafsack und ich schlafe nach einem langen Tag ein.

Tag 4 – (29,7 km) – Dienstag 30.04.2024

Die Nacht war weniger kalt als erwartet und durch die Büsche um mich herum war ich ziemlich gut windgeschützt. Trotzdem bin ich einmal in der Nacht aufgewacht und habe mir kurz den Sternenhimmel angeschaut, was wirklich wunderschön war.

Pünktlich um 5:45 klingelt mein Wecker und ich stehe auf, um mir während des Frühstücks den Sonnenaufgang anzuschauen. Meine Sachen habe ich danach auch schnell eingepackt. Ich gehe noch kurz bei Gandalf vorbei, um mich zu erkundigen, wie seine erste Nacht Cowboy Campen war. Dann verabschiede ich mich von ihm und laufe los.

Bei der noch tief stehenden Sonne wirkt die Landschaft Mal wieder wunderschön und bei den noch kühlen Temperaturen komme ich schnell voran.

An einer letzten Wasserstelle, einem kleinen Bach, fülle ich nochmals meine Reserve auf, um danach 20 km durch die Wüste zu laufen. Als ich gerade mein Wasser filter, kommen zwei Amerikaner vorbei, die ich bereits die letzten Tage getroffen hatte. Sie sind tatsächlich die einzigen, die in etwa so schnell unterwegs sind wie ich. Alle anderen, mit denen ich gestartet bin, habe ich seit gestern nicht mehr angetroffen, werde aber sicher einige von ihnen bald nochmal treffen. Nachdem ich 4 Liter eingepackt und 1,5 getrunken habe, mache ich mich auf den langen Weg durch die Wüste, bei der ich wahrscheinlich wenig Schatten haben werde.

Lange Zeit geht es durch die schöne Landschaft und im Hintergrund kann ich die Berge bestaunen. Da es überall nur Büsche gibt, habe ich wenig Schatten und bereits um 10 Uhr ist es richtig heiß. Mit der Zeit nimmt die Anzahl an Kakteen in der Umgebung zu. Und zwischendrin finde ich immer wieder Blumen.

Als ich einen Berg hinaufsteige, treffe ich dann auch meine erste Klapperschlange an. Mitten auf dem Weg liegt die knapp ein Meter lange Schlange und rührt sich nicht vom Fleck. Da ich auch keinen geeigneten Weg außenherum finden kann, werfe ich einen kleine Ast in die Nähe des Tieres. Daraufhin macht sich dir Schlange, wenn auch nur langsam, auf den Weg in das Gebüsch. Ich warte bis das Tier einige Meter weiter im Unterholz verschwunden ist und laufe danach entspannt weiter.

Mittlerweile wird die Sonne immer heißer und ich bin froh, ein schattiges Plätzchen unter einem Strauch zu finden. Dort setzte ich mich für einige Minuten hin und erhole mich von der Hitze. Bald kommen die zwei Amerikaner von heute morgen dazu. Sichtlich erschöpft und froh über den Schatten, setzen sie sich zu mir.

Nach der kurzen Pause geht es weiter durch die brennende Sonne am Hang entlang. Nach weiteren anstrengenden Minuten komme ich an einem Wassertank vorbei, der zum Glück noch etwas für mich übrig hat. Dort fülle ich meine Reserven auf und setzte mich wenige Meter weiter erneut in den Schatten, um mich auszuruhen, ehe ich weiter in der Hitze wandere.

Bald bekomme ich einen guten Blick auf ein schönes, großes Taal, welches von oben wirklich toll aussieht. Längere Zeit laufe ich am Hang entlang und somit geht es einigermaßen im Zickzack durch das Tal. Immer wenn ich vorne an einem Hügel ankomme, freue ich mich auf den Blick, der sich mir erschließt.

Neben dem guten Blick in die Ferne, kann ich auch einige Kakteen bestaunen, deren farbenfrohe Blüten in der sonst so kargen Landschaft hervorstechen.

Zwischendrin habe ich dann noch einen kleinen Schreckmoment. Als ich Mal wieder mit hohem Tempo um eine Kehre herumkomme, trete ich fast auf eine Schlange, die mitten auf dem Weg liegt. Gerade so kann ich noch bremsen und warten, bis das Tier vom Weg verschwindet. Nachdem ich mich eine Sekunde lang von diesem Schreck erholt habe, laufe ich wieder entspannt durch die schöne Landschaft. Später frage ich eine der wenigen Hiker die ich heute treffe, ob die Schlange giftig sei oder nicht. Er meinte, dass es neben der Klapperschlange, die immerhin auf sich aufmerksam macht, wenn man kommt, hier eigentlich keine gefährlichen Schlangen gäbe, was dem entspricht, wie ich es zuvor gelesen hatte und mich doch beruhigt.

Mit der Zeit komme ich immer näher in Richtung Julian, einem kleinen Ort in dem ich meine Vorräte auffrischen möchte. Da es bereits Nachmittag ist und ich noch einige Kilometer bis zur Abzweigung, von der ich dann zum Ort trampen muss, zu laufen habe, entscheide ich mich doch lieber hier irgendwo zu übernachten. Bis die Geschäfte um 17 Uhr schließen werde ich es wohl nicht mehr in den Ort schaffen und dort in einem teuren Hotel zu schlafen kommt mir auch nicht in den Sinn. Da möchte ich doch lieber wieder unter dem Sternenhimmel einschlafen. Somit setzte ich mich entspannt in den Schatten und warte, bis die Sonne etwas nachlässt. Dann lege ich nochmals knapp 5 Kilometer zurück, bevor ich mich auf einem geeigneten Platz niederlasse.

So wie in der letzten Nacht, steht auch heute wieder Cowboy Camping auf dem Plan. Heute ist mein Platz nicht optimal windgeschützt und einige Meter entfernt sind Löcher im Boden, die auf Nagetiere schließen. Mal schauen wie die Nacht so wird. Ich spekuliere darauf, dass sich der Wind in der Nacht etwas legt und dass es für die Tiere Nachts noch zu kalt ist. Da ich heute etwas früher am Camp ankam, habe ich bis um 18:30 Uhr schon gegessen und alles hingerichtet. Somit habe ich das erste Mal auf dem PCT Zeit noch ein bisschen zu lesen, bevor ich dann wieder unter dem Sternenhimmel einschlafe. Morgen geht es dann noch die letzten Kilometer bis zur Straße, von wo aus ich nach Julian trampen möchte. Dort steht dann resupplyen, also Vorräte auffüllen, an.

Fun Fact: Ich habe seit dem Aufbruch heute morgen vier Menschen und drei Schlangen getroffen. So ist hier also das Verhältnis in der Wildnis 😉

Übersicht

Hier eine kleine Übersicht über den Weg. Blau markiert ist alles, was ich bereits zurückgelegt habe (sorry für die schlechte Markierung, aber auf dem Handy ist das nicht so einfach 😅)

Aktuell bin ich an Meile 77.

Comments

2 Antworten zu „I am going to Canada! – Meile 0 bis 77“

  1. Avatar von Wanderfan69
    Wanderfan69

    Hey Flo…

    Ich bin zwar nur zugegebenermaßen ein Gelegenheitsleser, aber ich finde es immer wieder interessant dich bei deinen Abenteuern so zu begleiten.
    Ich frage mich dabei immer wieder, wie du das alles hinkriegst, einfach weil ich das niemals könnte, was das natürlich nur noch interessanter macht.

    Viel Erfolg/Spaß dir bei den restlichen ca. 2600 Meilen. ❤️
    (Btw wie ist es mit imperialem System, schon dran gewöhnt?)

    Met hartelijke groeten,
    jouw Wandelfanaat69. 😁

    1. Avatar von f.hoehn

      Hi,
      Manchmal kann man mehr als man denkt 😉
      Ja dad mit dem imperialen System ist so eine Sache 😂 Also mit Meilen komme ich einigermaßen zurecht, aber foot, gallons, … muss ich immer umrechnen. Hoffentlich wird das irgendwann noch.
      Liebe Grüße in die Niederlande (anscheinend lernst du eifrig niederländisch 😉)
      Flo

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