Tag 58 – 32 km – Sonntag 23.06.2024
Heute stehe ich um 6 Uhr auf und bis ich aufbreche ist es bereits halb 7. Da ich das letzte Shuttle, welches um 15 Uhr an der Straße nach Kennedy Meadows kommt, erreichen möchte und ich noch 20 Meilen bis da hin vor mir habe, laufe ich entsprechend schnell los.
Zuerst geht es kurz an einem See entlang und nach einem kleinen Anstieg erreiche ich bereits den ersten Pass des Tages.


Dahinter geht es dann zunächst durch Schnee weiter bergab, wobei die Wegfindung teilweise etwas schwierig ist.


Nach einer Flussdurchquerungen geht es wieder auf einem Pfad weiter und wenige Meter später komme ich an der 1000-Meilen-Markierung vorbei. Somit habe ich tatsächlich schon 1000 Meilen (1609 km) von der Grenze zu Mexiko bis hier her absolviert, worüber ich mich sehr freue. Da ich aber noch einiges an Strecke vor mir habe (weitere 1650 Meilen), laufe ich direkt weiter.

Es geht entspannt durch den Wald bergab und ich komme gut voran. Irgendwann biegt der Trail in ein Tal ab und es geht direkt wieder bergauf. Der Anstieg zieht sich ziemlich in die Länge. Bald verlasse ich den Wald und es geht über Gestein und Schnee weiter hinauf.


Die Umgebung ändert sich schnell und irgendwie sehen die Berge anders aus als in den letzten Wochen. Nach einem längeren und anstrengenden Anstieg, erreiche ich ein kleines Plateau. Dort setzte ich mich zu „Rocket“, einer Hikerin die ihren Namen wegen ihres schnellen Tempos bekommen hat und die heute morgen als einzige in etwa so schnell unterwegs war wie ich. Während wir etwas essen und uns unterhalten, genießen wir die Aussicht vor uns.



Später kommen die anderen Hiker, die ich heute morgen alle überholt hatte und gesellen sich zu uns. Nach etwa einer Stunde breche ich aber wieder auf, da ich noch immer viel Strecke vor mir habe.
Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich den höchsten Punkt erreicht habe, aber es geht immer weiter bergauf. Zunächst am Hang entlang und dann über einen kleinen Pass auf die andere Seite des Berges, nur um dann dort den Hang weiter hinauf zu laufen.




Leider ist es auch dieses Mal nicht der höchste Pass und somit folgen noch zwei weitere kleine Pässe, bevor ich wirklich am höchsten Punkt angelangt bin. Immerhin ist die Landschaft traumhaft schön und heute macht mir das Wandern wieder richtig Spaß.
Von oben kann ich bereits die Straße sehen und die restlichen Meilen sollte ich bis um 15 Uhr schaffen. Schnell steige ich den Berg hinab und dabei gibt es immer wieder kleinere Schneefelder zu durchqueren. Da es heute ziemlich warm ist, habe ich auf dem weichen Schnee wenig Halt und rutsche insgesamt drei Mal aus. Jedesmal lande ich auf meinem Hintern im Schnee, aber rutsche immerhin nicht weiter den Hang hinunter.




Gegen 14:30 erreiche ich dann tatsächlich die Straße und somit hat meine Planung für die 20 Meilen ziemlich gut funktioniert.

Da das Shuttle erst in einer halben Stunde kommen soll und angeblich auch Geld kostet, laufe ich zusammen mit einem anderen Hiker, der auch gerade eingetroffen ist, zu einem Parkplatz weiter unten, von wo aus wir besser trampen können, da uns die Autos frühzeitig sehen können. Tatsächlich hält dort das erste Auto nach etwa 2 Minuten an und nimmt uns mit. Da es im Truck selbst keinen Platz mehr gibt, fahren wir auf der Ladefläche mit.

Der Fahrtwind ist ganz angenehm und auch die Aussicht auf der 20 minütigen Fahrt ist nicht schlecht. Wie ich erfahre, ist der andere Hiker aus München und möchte auch in Kennedy Meadows übernachten. Am Campingplatz lässt uns die Familie, die zum Burgeressen hier hergekommen ist, raus. Wir buchen uns einen Platz zum Zelten und gehen dann erstmal noch lecker essen. Auch heute gibt es wieder Cheeseburger.
Später baue ich mein Zelt auf, kaufe im Supermarkt ein, dusche, wasche meine Kleider und lade meine Powerbanks. Am Abend gehe ich dann nochmals mit dem Hiker von heute Mittag und einer anderen deutschen hier Abendessen. Da die Frau kein Englisch kann und es auf Deutsch für sie teilweise schwierig ist, freut sie sich, dass sie heute etwas Unterhaltung hat. Am späten Abend (gegen halb 9), gegen wir dann schlafen.
Tag 59 – 29,2 km – Montag 24.06.2024
Heute wache ich wieder um 5:30 auf. Obwohl ich eigentlich länger schlafen könnte, hat sich mein Körper anscheinend an diese Uhrzeit gewöhnt. Ich baue mein Zelt ab und setzte mich in den Hiker-Bereich, der extra für die PCT-Hiker eingerichtet ist. Dort unterhalte ich mich mit andern und lade nochmals mein Handy.
Kurz vor halb 8 mache ich mich auf den Weg in das Restaurant, um dort zu frühstücken. Im Innenraum treffe ich auf eine Gruppe, die ich von den letzten Wochen kenne und mit denen ich teilweise schon einige Tage unterwegs war. Ich setzte mich zu ihnen und gemeinsam frühstücken wir lecker.
Um 9 Uhr fahren wir dann alle mit dem ersten Shuttle zurück zum Trail. Dort lässt uns der Fahrer raus und wir machen uns wieder auf den Weg. Da es bereits kurz vor 10 ist, wandere ich direkt in schnellem Tempo los, um trotzdem noch ein paar Meilen zu absolvieren.
Es geht den Berg hinauf und die Sicht wird besser.



Auf der anderen Seite laufe ich dann wieder im Schnee hinunter und auch hier ist die Wegfindung nicht immer einfach. Teile des Trails sind von Schnee bedeckt und ab und zu führen Fußspuren in irgendeine Richtung. Nach einem längeren, nervenraubenden Abstieg geht es dann aber wieder auf normalen Wegen weiter durch den Wald.


Der PCT führt mich direkt wieder nach oben, wobei der Weg anfangs ziemlich steil ist. Zwischendrin komme ich an kleinen Wasserfällen und Bachläufen vorbei.




Der Anstieg zieht sich ziemlich lang und ich merke, dass ich das Tempo zu hoch angesetzt habe. Denn es geht für weitere Stunden bergauf und ich komme richtig ins Schnaufen. Nach 10 Meilen lege ich meine Mittagspause, was auch meine erste Pause überhaupt ist, ein. Danach geht es weiter hinauf und immer wenn es mal kurz bergab geht, folgt direkt der nächste Anstieg. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich dann aber mehr oder weniger den höchsten Punkt.
Von hier aus geht es dann mehr runter als hoch und ich komme an Wiesen vorbei. Der Wegrand wird auch immer häufiger von schönen Blumen geschmückt und zwischendrin wachsen Kräuter wie Salbei und Minze, die man beide gut riechen kann.





Eigentlich wollte ich heute trotz des späten Startest noch meine 20 Meilen absolvieren. Da ich aber nach 18 Meilen einen schönen Platz etwas unterhalb des Weges erblicke, entschließe ich mich dazu dort mein Nachtlager aufzuschlagen.
Bei einer schönen Aussicht koche ich mir mein Abendessen und genieße den Blick in die Ferne, während ich mein Essen verspeise.

Da sonst keine Leute hier sind, lege ich mich danach in mein Zelt und schreibe dort Tagebuch und lese ein bisschen, bevor ich dann früh schlafen gehe, um mich für den morgigen Tag auszuruhen.

Tag 60 – 42,3 km – Dienstag 25.06.2024
Gegen 6 Uhr baue ich mein Zelt ab und genieße eine Tasse Kaffee, während ich den Sonnenaufgang betrachte.
Danach wandere ich los und es geht anfangs durch den Wald leicht auf und ab. Nach einigen Kilometern zieht der Weg dann etwas an und ich gewinne schnell an Höhe.



Da ich die letzten Bäume dann auch hinter mir lasse, wird die Aussicht wirklich gut.

Es geht weiter bergauf, bevor ich einen kleinen Bergsattel erreiche. Auf der anderen Seite geht es dann hinunter ins Tal. Nachdem ich ein kleines Schneefeld überwunden habe, setzte ich mich auf einen Stein und mache Frühstückspause.



Nach der Pause geht es immer weiter hinunter ins Tal. Die Landschaft ist heute wieder sehr schön und ich fühle mich beim Laufen richtig gut. Bald komme ich an einer Straße an, wo es zu meiner Freude sehr nach Trail Magic aussieht. An einer Einbuchtung steht ein kleines Zelt und daneben eine Miniküche. Am Tisch sehe ich bereits „One Town“ und „Sinombre“ und sie winken mir direkt zu. Einer der beiden Männer, die das ganze hier betreiben, gibt mir eine kurze Einführung was es alles gibt. Nachdem ich mit einem warmen Waschlappen mein Gesicht waschen konnte und meine Hände desinfiziert habe, werden für mich Rührei, Rösti und Bohnen zubereitet. Kurze Zeit später sitze ich am Tisch und verspeise das leckere Essen. Dazu gibt es einen Orangensaft und Kaffee. Danach esse ich noch eine Schale Cornflakes mit Schokomilch und trinke eine Cola. Die beiden Herren haben wirklich an alles gedacht, was man sich so wünscht. Sogar eine Banane gibt es noch dazu. Der eine macht diesen Stand bereits seit 13 Jahren und hat seinen Kumpel vor 7 Jahren mehr oder weniger dazu gezwungen zu helfen. Seit dem verköstigen sie jedes Jahr die Hiker hier und das komplett unentgeltlich. Nichteinmal eine Spende nehmen sie an, da sie es gerne machen und eine Menge Spaß dabei haben. Nach und nach treffen noch andere Hiker ein und nachdem wir uns eine Weile Unterhalten habe, gehe ich nach etwa einer Stunde wieder weiter.

Es folgt ein weiterer längerer Anstieg, wobei ich nach der guten Stärkung regelrecht nach oben fliege. In der Ferne bekomme ich schöne Berge zu Gesicht, die deutlich anders aussehen als in den letzten Wochen.




Am Hang entlang steige ich dann wieder ab und kurz vor dem letzten Abstieg, habe ich nochmals ein Schneefeld zu bewältigen, welches als sehr schwierig und gefährlich angekündigt wurde, da es angeblich sehr steil hinab geht und wenn man ins Rutschen kommt, es ziemlich böse ausgehen kann. Aber anscheinend hat sich das in den letzten Tagen geändert. Denn als ich schaue, wann das gefährliche Schneefeld kommen soll, merke ich, dass ich es bereits überwunden habe. Im Endeffekt war es nur ein kleiner Haufen Schnee und nicht wirklich schwierig.


Danach geht es für mich dann nochmals kurz hinunter in einen Wald. Da die Moskitos hier Mal wieder in großer Anzahl vorhanden sind, laufe ich entsprechend schnell durch dieses Stück hindurch. Ich fülle mein Wasser an einem Bach auf und steige einige letzte Höhenmeter auf einen Hügel hinauf.
Dort baue ich mein Zelt zwischen ein paar Steinen auf. Später kommen dann noch andere Leute dazu und nach meinem Abendessen sitze ich noch kurz mit „One Town“ und „Sinombre“ zusammen, bevor uns die Moskitos am Abend wieder in unsere Zelte vertreiben.

Beim Zähneputzen bekomme ich noch einen schönen Anblick einer etwas ungewöhnlichen Wolke. Danach gehe ich nach einem schönen Tag schlafen.

Tag 61 – 37,2 km – Mittwoch 26.06.2024
Als ich um 6 Uhr aufstehe, sind die anderen bereits weg. Ich packe alles zusammen und mache mich auch auf den Weg.
Anfangs geht es kurz durch den Wald und dann schon bald wieder bergauf. Schnell lasse ich die letzten Bäume hinter mir und ich komme in eine sehr karge Umgebung, die ein wenig nach einer Mondlandschaft aussieht.



Die Aussicht wird aber immer besser, desto weiter ich nach oben steige. Heute weht hier ziemlich der Wind und somit bin ich froh, dass ich auf einem Kamm einen windgeschützen Platz für eine Frühstückspause erblicke. Dabei schaue ich mir die schöne Umgebung an.


Nach einer kurzen Stärkung folgt ein schneller Abstieg und dann geht es auch schon wieder nach oben. Das ein oder andere Schneefeld nehme ich auch noch mit, wobei diese mittlerweile immer einfacher werden.


Es geht weiter auf und ab und gegen Mittag erreiche ich eine Straße mit einer Rangerstation. Hier gibt es auch heute Cola, Snacks und Obst. Die kalte Wassermelone schmeckt dabei besonders gut. Ich sitze eine Weile mit einigen anderen zusammen und nach etwas mehr als einer Stunde mache ich mich wieder auf den Weg.
Ich laufe nochmals einige Zeit durch die Gegend und habe dabei noch einige Höhenmeter zu absolvieren. Ich komme an einem Camp am See vorbei, wo bereits einige andere Zelte stehen. Ich entscheide mich aber dafür weiterzulaufen und noch ein paar Meilen zu machen, damit ich morgen früh einen kurzen Weg bis zur nächsten Straße habe, von wo aus ich nach South Lake Tahoe gelangen möchte.


Am Ende biege ich auf einem kleine Platz ab und baue mein Zelt im Wald auf. Von hier aus sind es noch 5 Meilen, die ich morgen früh schnell absolviert haben sollte. Ich koche mir mein Abendessen und lese noch ein wenig, bevor ich dann auch schon wieder einschlafe.
Tag 62 – 10 km – Donnerstag 27.06.2024
Heute geht es wieder um 6 Uhr los. Da ich zum Frühstück in der Stadt sein möchte und bereits Hunger habe, laufe ich schnell los. Obwohl es auch heute noch etwas auf und ab geht, bleibe ich beim hohen Tempo, da ich es für diese kurze Strecke durchhalten sollte.
Ich laufe einige Zeit durch den Wald und bekomme zwischendrin noch einen schönen Blick auf den Lake Tahoe, welcher vor mir im Tal liegt.



Danach geht es zunächst bergab und dann nochmals über einen kleinen Hügel zu einem Highway. Auf dem Weg kann ich einige verbrannte Bäume sehen, die mich in den nächsten Wochen wahrscheinlich häufiger begleiten werden.

Am Highway abgekommen, verstaue ich meine Wanderstöcke an meinem Rucksack und Stelle mich an die Straße, um in die Stadt zu trampen.
Keine zwei Minuten später, kommt ein Auto auf der gegenüberliegenden Seite und lässt zwei Hiker raus. Die Frau ruft mir direkt zu, dass sie mich zurück in die Stadt mitnehmen kann. Somit sitze ich bereits knapp 5 Minuten nach der Ankunft in einem Auto und fahre mit der netten Frau in die Stadt.
Sie gibt mir eine kurze Einführung über die verschiedenen Geschäfte und Lokale und lässt mich dann bei einem Frühstücksladen raus, der angeblich gerne von den Einheimischen genutzt wird und wirklich gut sein soll.
Tatsächlich bin ich anscheinend der einzige Hiker im Laden, obwohl ich den letzten freien Tisch bekomme. Eine der Bedingungen ist aber ziemlich an meiner Wanderung interessiert und somit Unterhalten ich mich eine Weile mit ihr über die aktuellen Bedingungen in den Bergen.

Nach dem Essen buche ich mir in einem Motel ein Zimmer für zwei Nächte, da ich morgen einen Ruhetag einlegen möchte, um meinem Körper etwas Erholung zu geben und einige organisatorische Sachen zu erledigen.
Da es noch Vormittag ist und ich schon genügend Kaffee hatte, laufe ich zu einem McDonald’s, um dort das WLAN zu nutzen. Ich kaufe mir eine Cola und treffe auf „Paranoid“, einen Hiker, den ich vor einigen Tagen bereits getroffen hatte. Er möchte zwar heute wieder die Stadt verlassen, muss aber noch seine Powerbank laden und somit sitzen wir fast 2 Stunden gemeinsam im McDonald’s herum.
Gegen 13 Uhr fahre ich mit dem Bus zu meiner Unterkunft und kann tatsächlich schon früher einchecken. Auf meinem Zimmer, nehme ich eine ausgiebige Dusche und wasche einige Kleider durch.
Danach gehe ich in einem Supermarkt einkaufen, um meine Essensvorräte für die nächsten Tage aufzufrischen.
Den Rest des Tages Ruhe ich mich aus, schaue ein paar YouTube Videos und lese Nachrichten bzw. informiere mich über den aktuellen Stand der EM, welche ich bisher komplett verpasst habe, was irgendwie ein komisches Gefühl ist. Eigentlich würde ich zu Hause sicher fast jedes Spiel schauen und hier laufe ich irgendwo in der Natur umher und bekomme nichteinmal mit, wer eigentlich weitergekommen ist. Und das wirklich komische daran ist, dass es mich unterwegs tatsächlich einfach nicht interessiert.
Tag 63 – 0 km – Freitag 28.06.2024
Heute habe ich mir keinen Wecker gestellt, da ich ausschlafen möchte. Trotzdem bin ich um halb 7 wach und frühstücke entspannt auf meinem Zimmer.
Danach gehe ich zu einem Post Office, um einige Sachen nach Hause zu schicken. Neben meiner Eisaxt und den Microspikes, kommen auch ein paar weitere kleinere Sachen in das Paket.
Da es bei der Poststelle alles etwas länger dauert, komme ich erst gegen 11 Uhr wieder raus.
Ich kaufe mir in einem Supermarkt eine große Packung Salat (Familiengröße) und fahre mit dem Bus zurück zu meinem Zimmer. Dort esse ich das gesunde Mittagessen und fange danach an, die Verpflegung der nächsten Tage zu sortieren und in meinen Bärenkanister zu packen. So wie ich gelesen habe, muss man diesen leider noch ein bisschen mit sich herumtragen und somit kann ich ihn noch nicht loswerden. Aktuell bin ich sogar am überlegen, ihn über die ganze Strecke bis nach Kanada mitzuschleppen, da die Anzahl an Bären in den letzten Jahren massiv zugenommen hat.
Hier ein Bild von meinem Essen für die nächsten 4-5 Tage. Am Morgen gibt es jeweils zwei Packungen Haferflocken. Mittags zwei Tortillas mit Nutella und einen Clifbar (Energieriegel) pro Tag für zwischendrin. Mein Abendessen besteht dieses Mal aus Couscous mit Thunfisch und einer Packung Kartoffelbrei. Dazu noch jede Menge Snacks für zwischendrin, um schnell einige Kalorien zu mir nehmen zu können.

Und tatsächlich passt alles in den Bärenkanister.

Nachdem ich das Essen eingepackt habe, sortiere ich noch einige Kleider aus. Mittlerweile haben leider zwei Strümpfe ein Loch und mein Shirt ist auch ziemlich durch. Besonders an den Schultern, wo das Gewicht des Rucksacks drauf drückt. Da ich aber noch ein Ersatzshirt habe, welches ich so gut wie nie trage, wird dieses einfach als neues Wandershirt verwendet und das alte entsorgt.
Da ich die Eisaxt, Microspikes, Handschuhe und nun auch die Socken und das Shirt aussortiert habe, wird mein Rucksack um einiges leichter. Mal schauen wie schnell ich damit unterwegs sein kann.
Am Nachmittag ruhe ich mich einfach nur aus. Ich verbringe die Zeit mit lesen und schaue einen Film. Dabei esse ich leckere Muffins und trinke Cola.
Im Endeffekt mache ich den restlichen Tag nicht mehr viel anderes, bis ich dann am Abend schlafen gehe.
Überblick
Hier wieder ein kleiner Überblick.
Tatsächlich habe ich nun bereits die Sierra hinter mir gelassen und stehe vor dem nächsten Abschnitt, der mich durch Nordkalifornien führen wird.
In den letzten Wochen hatte ich einige anstrengende Auf- und Abstiege zu bewältigen und konnte dabei viele tolle Landschaften beobachten.
Trotz des noch immer vorhandenen Schnees, machte mir das Laufen in der abgelegenen Gegend sehr viel Spaß. Die traumhaften Bergpässe und die schneebedeckten Berge ließen mich öfters über die traumhafte Natur staunen.
Auch die vielen Flussüberquerung, welche dieses Jahr anscheinend besonders schwer waren, da es eine sehr schnelle Schneeschmelze gab, bei der noch Schnee von letztem Jahr dazu kam, konnte ich sicher hinter mir lassen.
Auch wenn ich etwas früh in die Berge aufgebrochen bin und somit mit mehr Schnee und Eis zu kämpfen hatte, war es doch eine gute Entscheidung, da die Landschaft somit schöner und das ganze etwas aufregender war.
Nachdem ich nun mehr als 1000 Meilen absolviert habe, geht es für mich in den nächsten Woche wahrscheinlich etwas flacher zu, wodurch ich meine täglichen Meilen wieder etwas anziehen können sollte.
Aktuell liegt mein täglicher Schnitt (inklusive Pausentagen etc.) bei 17,3 Meilen pro Tag. Ich hoffe, dass ich den Schnitt in den nächsten Wochen wieder über 20 Meilen bekomme, um noch vor dem Wintereinbruch in Kanada anzukommen.

Falls ihr Fragen zu irgendwelchen Themen habt, könnt ihr diese gerne in den Kommentaren stellen oder mir eine Mail an me@flo-hikes.com (WhatsApp, Instagram, … geht auch) schreiben.
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