Ecovia

Tag 1 – Santo Antonio bis Tavira (31,9 km) – Mittwoch 20.03.2024

Nach einem ausgiebigen Frühstück packte ich meine Sachen und machte mich gegen 9 Uhr auf den Weg. Erneut machte ich einen kurzen Abstecher zum Hafen und kam danach am Leuchtturm vorbei.

Wenige Minuten später bog ich links ab und der Weg führte mich kurze Zeit durch einen Pinienwald, der mich dann endlich zum Strand bringen sollte.

Am Strand angekommen, bekam ich direkt einen schönen Blick auf das Meer und den ziemlich leeren Sandstrand.

Der Weg führte mich nun fast 10 km am Wasser entlang immer weiter in Richtung Westen. Da wenig los war und ich neben ein paar Joggern und Spaziergängern ziemlich alleine im Sand unterwegs war, machte das Laufen in der schönen Umgebung richtig Spaß. Ich lief die meiste Zeit direkt am Wasser im nassen Sand, um das einsinken zu verhindern und somit trotzdem einigermaßen schnell voran zu kommen. Dabei hörte ich die ganze Zeit das Rauschen der Wellen neben mir, was sehr beruhigend wirkte, und schaute einigen Fischerbooten bei ihrer Arbeit auf dem Wasser zu.

An einer Stelle konnte ich zuschauen, wie die Fischerboote mit einem Traktor über den Strand zu ihren Plätzen gezogen wurden. Dabei hinterließen sie tiefe Spuren im Sand und das Laufen an diesem Abschnitt war nicht besonders einfach.

Nach einiger Zeit verließ ich den Sandstrand dann und der Weg führte mich über kleinere Pfade weiter. Hier traf ich dann sogar noch weniger Leute an und ich war quasi alleine unterwegs. Hier war die Landschaft überwiegend von Wasser, Sand und Kakteen geprägt. Zwischendrin musste ich immer wieder kleinere Wasserstellen überqueren, was aber die meiste Zeit auch mit Schuhen möglich war.

Unterwegs kam ich auch an einem alten Brunnen vorbei, der schön hergerichtet war.

Kurz bevor ich eine alte Festung erreichen sollte, musste ich dann doch noch meine Wanderschuhe ausziehen und barfuss durch das Wasser furten, um auf der anderen Seite mit Flip-Flops weiterzulaufen.

Neben der kleinen Festung war auch eine alte Kirche auf dem Hügel und von oben hatte ich einen schönen Blick auf das Wasser und die Umgebung. Nachdem ich die Aussicht ein paar Minuten genossen und meine Wanderschuhe wieder angezogen hatte, machte ich mich wieder auf den Weg.

Es folgte ein kurzer Abstecher über eine Straße und dann bog ich schon wieder zum Strand ab. Dort ging es dann wieder auf einsamen Wegen durch die traumhafte Natur.

Auch ein verlassenes Boot fand ich vor. Leider wirkte es aber nicht mehr wassertauglich und somit ging ich zu Fuß weiter.

Da ich eh die ganze Zeit alleine unterwegs und auch nicht in Eile war, breitete ich irgendwann meine Isomatte direkt neben dem Wasser aus und legte mich für ein paar Minuten in die Sonne.

Nach meiner kurzen Pause verließ ich den Sand dann auch schon bald wieder und ich kam nach Cabanas der Tavira. Hier lief ich am schönen Hafen entlang und verließ die Stadt dann auch direkt wieder.

Nach dem Ortsausgang ging es bald zwischen Salzanlagen hindurch writer bis nach Tavira.

Dort lief ich zum einzigen Campingplatz des Ortes. Als ich dort angekommen war, musste ich leider feststellen, dass die Rezeption nur bis 15:45 geöffnet und ich somit knapp 2 Stunden zu spät war. Da ich aber auch nicht viel weiter laufen wollte, buchte ich mir schnell ein Zimmer in einem B&B und machte mich dann auf den Weg dorthin. Dabei kam ich immerhin durch die schöne Altstadt hindurch, die in der Abendsonne prachtvoll angestrahlt wurde.

In der Unterkunft angekommen, nahm ich schnell eine Dusche, ging danach noch kurz etwas Essen und danach dann auch schon bald schlafen.

Tag 2 – Tavira bis Olhao (28 km) – Donnerstag 21.02.2024

Leider gab es auch heute erst um 8 Uhr Frühstück und somit kam ich erst gegen 9 Uhr los. Ich lief vom Hafen aus nochmals in Richtung Altstadt und schaute mir eine alte Kirche mit schöner Fliesenkunst an.

Vom Glockenturm aus konnte ich über teile der Stadt sehen.

Danach kam ich noch an einer Burg vorbei und dann machte ich mich daran die Stadt auf dem schnellsten Wege zu verlassen.

Es folgte ein längerer Abschnitt entlang von Obstanlagen. Mal kam ich an Orangenbäumen vorbei und mal an Feigen. Nicht alle Höfe sahen wirklich bewirtschaftet aus, aber manchmal war auch nur das Tor etwas heruntergekommen.

Bei etwas trübem Wetter war das Laufen durch die ruhige Gegend ganz angenehm und ich kam gut voran. Nach etwa 10 km traf ich dann wieder aufs Meer, das mich direkt mit einem salzigen Geruch begrüßte.

Die natürlich wirkende Küste wurde aber schon bald wieder durch Salinen ersetzt und diesen folgte ich dann weiter bis nach Fuseta. Der Weg schlängelte sich durch die Becken hindurch und weiter im Hintergrund waren kleinere Berge zu erkennen.

Als ich in Fuseta zur Mittagszeit eintraf und direkt am Hafen ein schönes Restaurant sah, kehrte ich dort ein und verspeiste eine leckere Dorade.

Nach der längeren Mittagspause ging es dann auch schon weiter. Zuerst kurz an der Promenade am Wasser entlang und dann erneut für längere Zeit durch Salzanlagen.

Dort traf ich dann tatsächlich auch mal wieder ein paar Flamingos an, worüber ich mich sehr freute. Im Gegensatz zu den Flamingos in Patagonien waren die hier aber verhältnismäßig eher Weiß und weniger Rosa, was mich aber auch nicht störte. Neben den Flamingos gab es auch sonst viele Vögel zu beobachten.

Neben den vielen Vögeln und dem ganzen Wasser gab es ab und an auch witzige Kakteen zu sehen.

Nach den Salzanlagen folgte ein Abschnitt durch ein größeres Feuchtgebiet, wobei der Weg hier immerhin sehr gut ausgebaut war und somit lief ich immer wieder über Holzstege in schnellem Tempo voran.

Kurz vor Olhao wollte ich eigentlich über eine Bahnbrücke über einen Fluss übersetzen. Da mir aber wenige hundert Meter davor ein Bauarbeiter mitteilte, dass hier definitv kein Vorankommen war, musste ich leider einen weniger schönen Umweg entlang einer viel befahrenen Straße machen. Hier machte das Wandern überhaupt keinen Spaß und die einzige Genugtuung die ich hier bekam war, dass ich zu Fuß schneller war als die Leute, die mit ihren Autos im stockenden Verkehr fahren mussten.

Als ich dann endlich in Olhao ankam, bog ich schnell ab, verließ die Hauptstraße somit und machte mich direkt auf den Weg zum Campingplatz. Der Platz für die Zelte war leider am hinteren Ende und somit schlenderte ich weitere 500 Meter über den großen Campingplatz, nur um dann zu merken, dass auch dort außer meinem Zelt nur Wohnmobile standen. Da gefühlt auch nur Leute 50+ hier waren, kam bei mir dann auch nicht so wirklich ein Campinggefühl auf und somit verkroch ich mich nach einem armseligen Abendessen bald in meinem Zelt.

Tag 3 – Olhao bis Quarteira (36,8 km) – Freitag 22.03.2024

Heute Stand ich um 7 Uhr auf, baute schnell mein Zelt ab, frühstückte an einem Tisch noch Müsli und trank dazu einen Kaffee. Danach ging es dann auch schon los. Es ging durch die Stadt hindurch und ich kam am sehr industriell geprägten Hafen vorbei. Einige Fangkörbe, welche wahrscheinlich zum Fangen von Krabben verwendet werden, standen direkt am Hafen und auch sonst waren viele Fischerboote zu sehen.

Die Promenade danach war deutlich ansprechender und daneben waren viele schöne Cafes, die auch schon zu früher Stunde gefüllt waren. Hätte ich nicht erst gefrühstückt, dann hätte ich mich hier sicher auch niedergelassen.

So ging es dann aber für mich weiter durch die Natur. Auf einem sehr einfach zu laufenden Weg, der in diesem Bereich auch wenig Spektakel bot, folgte ich dem Fahrradstreifen und war sehr schnell unterwegs. Während ich die meiste Zeit den Bahngleisen rechts neben mir folgte, konnte ich links neben mir die verschiedenen Landschaften betrachten. Auch bei nicht optimalem Wetter machte mir das Laufen hier Spaß. Immer wieder ging es über kleinere Holzstege, die wahrscheinlich extra für die Radfahrer angelegt waren.

Leider endete der Weg dann auf einmal ohne Vorwarnung und das sogar obwohl keine 50 Meter zuvor das Schild noch in diese Richtung gezeigt hatte.

Ich lief über die Bahngleise und folgte einer Straße nach Faro. An der Straße mit 4 Spuren machte das Laufen dann wieder weniger Spaß und ich war froh, als ich diese endlich hinter mir lassen konnte.

In Faro machte ich mich dann direkt auf den Weg zum Hafen. Unterwegs kaufte ich mir in einem Supermarkt noch etwas zu essen und legte dann am Hafen meine Mittagspause ein.

Da ich mir die Sehenswürdigkeiten bereits vor einigen Tagen angeschaut hatte, lief ich danach direkt weiter am Meer entlang. Zuerst ging es entlang einer kleinen Bucht durch eine Art Park.

Danach ging es um den Flughafen herum. Hier konnte ich immer wieder Flugzeuge Starten und Landen sehen und das Bodenpersonal, dass mit dem Auto ihre Runden am Zaun entlang drehte, winkte mir immer fröhlich zu. Irgendwie war das Rollfeld dann doch länger als gedacht und somit zog sich der Weg ziemlich in die Länge.

Am Ende angekommen, war ich dann doch etwas erschöpft und legte mich auf einer Bank für einige Minuten hin, um meine Füße zu erholen.

Danach setze ich meine Wanderung durch ein Naturschutzgebiet fort. Die Natur war sehr schön und die meiste Zeit ging es über Holzstege weiter. Während ich bis hierher lediglich Tagestouristen oder Radfahrern begegnet war, kamen mir hier dann auch das erste Mal Leute mit größeren Rucksäcken entgegen, die ich natürlich besonders freundlich grüßte.

Irgendwann kam ich dann an einem Golfplatz vorbei und später fand ich direkt neben mir die teuren Villen der Umgebung.

Danach ging es dann weiter durch sehr schöne Landschaften. Zuerst vorbei an einem Pinienwald.

Danach ging es wieder zurück an den Strand und die Holzstege wurden wieder durch Sand ersetzt.

Allmählich würde die Küste neben mir auch etwas steiler und die ersten Ansätze einer Steilküste wurden ersichtlich.

Eigentlich wollte ich heute wieder irgendwo im Zelt übernachten. Da ich aber kein Wasser mehr hatte und auch keinen geeigneten Platz finden konnte, buchte ich mir bei einer kurzen Pause ein Zimmer in eine billigen Hotel.

Kaum hatte ich mich wieder auf den Weg gemacht, traf ich auf einen nahezu perfekten Platz für mein Zelt in einem Pinienwald, bei dem sogar ein Restaurant zum Wasserauffüllen in der Nähe gewesen wäre.

Da ich aber mein Zimmer jetzt schon gebucht hatte, lief ich doch weiter in Richtung Stadt. Immerhin ging es für den Rest der Zeit wieder am Strand entlang. Durch den leichten Wind, der mittlerweile wehte, waren die Wellen auch schon größer und das Meer wirkte direkt rauer.

Nach 37 km erreichte ich dann Quarteira. Dort lief ich direkt zum Hotel und nahm ein ausgiebiges Bad. Da ich kein gutes Restaurant in unmittelbarer Nähe finden konnte und auch nicht mehr weit laufen wollte, verspeiste ich auf meinem Zimmer einige Sachen aus meinem Essensack und blieb danach auf meinem Bett liegen, bis ich dann später einschlief.

Tag 4 – Quarteira bis Armacao de Pera (32,1 km) – Samstag 23.03.2024

Obwohl ich das günstigste Hotel gebucht hatte, war das Frühstück wirklich top und somit verbrachte ich wieder einige Zeit meine Energiereserven aufzufüllen. Nachdem ich gestern Abend nicht viel gegessen hatte, musste ich heute häufiger zum Buffet laufen, um meinen morgendlichen Hunger zu stillen. Hier ein Bild von meinem ersten Teller.

Pünktlich um halb 9 verließ ich dann das Hotel und lief an der Promenade entlang aus der Stadt. Anscheinend war hier ein Triathlon geplant, denn überall waren Absperrungen und Werbeplakate angebracht. Immerhin konnte ich dazwischen immer einen Weg finden und kam somit schnell an den Rand der Stadt.

Ich folgte kleineren Wegen an der Küste entlang. Die Hänge wurden mit der Zeit immer steiler und höher und schon bald war ich an einer Art Steilküste unterwegs, von der aus ich aber noch den Strand vor mir betrachten konnte.

Immer wieder musste ich anhalten, um ein Bild von der schönen Umgebung zu machen und somit kam ich auf diesem Abschnitt trotz guter Wege kaum voran. Die roten Felsen mt ihren ausgespülten Formationen wirkten wirklich beeindruckend und sie verdrängten den Sandstrand immer mehr.

Mit zunehmender Höhe wurden die großen Felsformationen immer spektakulärer.

Nachdem ich lange Zeit oben gewandert war, kehrte ich schon bald wieder auf den Sand zurück, ehe ich diesen dann endgültig verlassen sollte. Auch von unten waren die Hänge sehr ansehnlich.

Später wurde der Sandstrand durch die Steinküste ersetzt und nur ab und an lag ein kleiner Sandstrand zwischen den Felsen.

An einem dieser Strände kletterte ich ein paar Felsen entlang und gelangte zu einem kleinen Felsvorsprung, der vom Strand nicht einsehbar und trotzdem vor den hohen Wellen geschützt war. Hier packte ich dann endlich mal wieder meinen Gaskocher aus und machte mir einen leckeren Kaffee. Während direkt vor mir das Wasser auf die Felsen krachte, trank ich genüsslich meinen Kaffee und genoss das Naturschauspiel.

Nach einiger Zeit kletterte ich wieder zurück und lief danach weiter an der Steilküste entlang in Richtung Westen. Schon bald kam ich an der Stadt Albufeira vorbei, die mir persönlich aber schon wieder zu voll war und die ich somit auch schnell hinter mir ließ.

Es ging weiterhin über kleine Pfade über die Felsen hinweg und die Landschaft war wirklich faszinierend.

An einer Stelle konnte ich einen kleinen versteckten Strand auffinden. Das Wasser kam unter den Felsen hindurch und der Strand war somit komplett von einer steilen Felswand eingeschlossen. Über eine kleine Treppe gelangte ich trotzdem nach unten und schaute mir dort alles genauer an.

Danach ging es wieder nach oben und weiter über die Felsen. Oftmals lief ich auch hier alleine durch die felsige und schöne Gegend.

Da sich die Sonne bereits langsam setze, füllte ich in einem Restaurant mein Wasser auf und schaute immer wieder nach geeigneten Plätzen für mein Zelt. Da ich direkt an der Küste aber meistens entweder einsehbar oder der Platz einfach ungeeignet zum Zelten war, lief ich immer weiter.

Als ich dann wieder auf touristischer Pfade traf und auch dort keinen Platz ausmachen konnte, schaute ich im Internet nach einem Zimmer in der Umgebung. Da komischer Weise alle billigen Sachen ausgebucht waren und ich auch keine 250€ bezahlen wollte, lief ich dann doch einfach weiter über die Holzstege in Richtung Stadt.

Kurz bevor ich die Brücke über den letzten Fluss vor der Stadt erreichte, kletterte ich vom Weg hinab, folgte einem kleinen Pfad auf einen Hügel und setze mich dort auf einen großen Stein. Hier fand ich dann auch eine geeignete Stelle für mein Zelt. Die Aussicht war zwar nicht das Highlight, da es aber auch schon fast dunkel war, machte mir das auch nicht viel aus. Ich kochte mir mein Abendessen und bis ich das verspeist hatte, konnte ich mein Zelt im Stockdunkeln aufbauen, was mir dank meines intensiven Trainings der letzten Monate auch gut gelang. Danach legte ich mich dann auch schon bald schlafen, da ich sonst auch nicht viel zu tun hatte.

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